Immer mehr Menschen in der Schweiz erleben rassistische Diskriminierung. Besonders im Internet hat die Verbreitung von Rassismus und Hassrede zugenommen, wie der neueste Monitoringbericht der Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) des Bundes zeigt.
Die Zahl der gemeldeten Diskriminierungserfahrungen ist vor allem bei jüngeren Menschen gestiegen: 40 Prozent aller 15- bis 24-Jährigen (+2 Prozent) und 39 Prozent der 25- bis 39-Jährigen (+4 Prozent) haben in den letzten fünf Jahren Diskriminierung erlebt, schrieb die Fachstelle am Dienstag.
Betroffen seien alle Lebensbereiche, besonders häufig stehen Erfahrungen von Diskriminierungen im Zusammenhang mit der Arbeit, heisst es weiter.
Eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von Rassismus und Hassrede spielen die sozialen Medien wie Twitter, Facebook oder der Chat-Dienst Telegram. Zusätzlich hat die Covid-19-Pandemie insbesondere der Verbreitung von antisemitischen Verschwörungstheorien Aufwind gegeben.
«Rassistische Hassrede im Netz hat ein quantitatives Ausmass und eine qualitative Dimension erreicht, welche eine demokratische Auseinandersetzung erschweren», stellte die Fachstelle im Bericht fest, der alle zwei Jahre publiziert wird.
Systematische Gegenmassnahmen würden derzeit allerdings noch am Anfang stehen. Staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure, Internetnutzende und Plattformbetreiber müssten «gemeinsam Wege finden, eine sichere, diskriminierungs- und rassismusfreie Umgebung zu schaffen».
Aus diesem Grund hat die Fachstelle für Rassismusbekämpfung ihre Finanzhilfen für die kommenden Jahre schwerpunktmässig auf Projekte ausgerichtet, die sich mit Rassismus im Netz befassen.