Während sieben Wochen wollen die Journalisten und Journalistinnen 1200 Kilometer auf dem Velo zurücklegen. Mit dem Reporterblock in der Radlerhose.
«Der Klimanotstand und die Gesundheitskrise, zwei mächtige Krisen, haben unseren Reisen viele Steine in den Weg gelegt. Was bleibt also von unseren Reisen?», lautet die Ausgangsfrage, die sich die Westschweizer Tageszeitung zum Auftakt ihrer «Tour de Suisse» aufs Leibchen geschrieben hat.
Die Antwort gibt sich die «Le Temps»-Equipe gleich selber: Am Mittwoch in der Frühe geht’s los, wenn ein Dreierteam die erste von insgesamt 15 Etappen unter die Pedale nimmt.
Und unter die Lupe: Denn Tag für Tag wird die Tour d’Horizon journalistisch aufbereitet. «Was ist neu in unserem Land seit 1998?», ist dabei die Frage, die die radelnden Reporter antreibt.
1998 – das war, als «Le Temps» gegründet wurde. Und als es weder Smartphones noch die grünliberale Partei gab und fast niemand auf die Idee gekommen wäre, Tempo 30 über die Städte zu verhängen.
Die Route führt die «Le Temps»-Leute von Genf über Boudry, Basel, Egnach oder Disentis zurück an den Lac Leman nach Lausanne, wo das letzte Journalisten-Trio am 14. Oktober eintrifft. So ist es zumindest geplant.
Natürlich dient die Tour nicht nur der Recherche und Teambildung oder der psychosomatischen Erbauung in der Doppelkrise von Corona und Klima.
Vielmehr ist es auch eine PR-Tour: «Das Engagement der Redaktion vor Ort, insbesondere in den Regionen, ist der Ursprung eines Projekts», schreibt der Verlag, den Ringier Alex Springer Schweiz auf Anfang 2021 an die Stiftung Aventinus mit Sitz in Carouge bei Genf verkaufte.
Und die Tour erfolgt im Rahmen des 125-jährigen Jubiläums des Touring Club Suisse, der das Projekt finanziell unterstützt.