RadioTop hat den Firmenvertrag mit dem SSM nach fünf Jahren auslaufen lassen. Das Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM), die Personalkommission und die Angestellten seien enttäuscht über diese Entscheidung und fordern die Geschäftsleitung weiterhin auf, Verhandlungen mit der Mediengewerkschaft aufzunehmen und einen neuen Firmenvertrag abzuschliessen, teilte das SSM mit.
Viel Hoffnung darf sich die Mediengewerkschaft allerdings nicht machen. Allfällige Verhandlungen sind laut Günter Heuberger, Geschäftsführer von RadioTop, auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. «Es ist dem SSM - ausser bei uns - nie gelungen, Firmenverträge mit grösseren und kommerziellen Radios abzuschliessen», sagte er am Mittwoch gegenüber dem Klein Report. «Wir werden nicht mehr mitmachen, wenn wir die Einzigen sind.»
Der Ablauf der Verhandlungen oder bestimmte Inhalte des Vertrages hätten mit diesem Entscheid nichts zu tun gehabt. «Es ist nicht so, dass wir uns zerstritten hätten», so Heuberger. «Die Bestimmungen, die für die Mitarbeiter einen Wert haben, behalten wir ohnehin bei.»
Heuberger wehrt sich damit gegen die Aussage der Mediengewerkschaft, wonach Neuangestellte durch Verträge mit anderen Arbeitsbedingungen als den bisherigen ungleich behandelt würden. «Auch neue Mitarbeiter erhalten dieselben Vertragsbedingungen wie die bisherigen», sagte er. Er schloss zudem auch aus, dass es Änderungskündigungen geben wird.
Beim SSM will man den Entscheid von RadioTop noch nicht akzeptieren. Zurzeit würden weitere Massnahmen diskutiert, um die Geschäftsleitung zu bewegen, einen neuen Firmenvertrag zu verhandeln, heisst es. «Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Geschäftsleitung auf ein gut funktionierendes Vertragswerk verzichten will, was für Unruhe und Unsicherheit beim Sender sorgen wird.»
Heuberger ist nicht prinzipiell gegen einen Firmenvertrag, die Bedingung für einen neuen Anlauf ist für ihn aber klar: «Es muss dem SSM gelingen, dass weitere grössere kommerzielle Stationen mitmachen.»
