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Freitag
29.11.2013

TV / Radio

Das Berner Radio RaBe und das Zürcher Radio LoRa haben die Firmenverträge mit dem Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) erneuert. In Bern beträgt die Laufzeit fünf Jahre, in Zürich sind es sechs Jahre. Die Verträge treten per 1. Januar 2014 in Kraft.

Das SSM ist mit dem Abschluss der Verhandlungen, die im Herbst begannen, zufrieden. «Radio LoRa hatte den Vertrag gekündigt, der Vorstand äusserte nun aber den Wunsch, dass man nochmals eine vertragliche Lösung verhandelt», sagte Silvia Dell`Aquila, Fachsekretärin Private elektronische Medien beim SSM, am Donnerstag gegenüber dem Klein Report.

Das SSM hat in den Verhandlungen mit dem Zürcher Radio sogar eine Verbesserung des Vertrages erreicht. «LoRa zahlte bisher keinen 13. Monatslohn», so Dell`Aquila. Dies habe nun nachgeholt werden können.

Bei Radio RaBe bleiben die Arbeitsbedingungen für die Angestellten dagegen dieselben. «Es handelt sich um einen guten Vertrag und es bestand kein Wunsch zu einer Änderung», sagte sie. Die eigentlichen Verhandlungen - neben den Vorgesprächen mit den Mitarbeitern - hätten deshalb nur gerade einen Tag benötigt.

Die Mediengewerkschaft erhofft sich vom Entscheid «in Zeiten, in denen sich die Arbeitsbedingungen in der Medienbranche verschlechtern und die Angestellten wie auch die Löhne unter Druck sind», eine Signalwirkung. «Wir hoffen, dass diese Verhandlungen als gutes Beispiel dienen», sagte Silvia Dell`Aquila. «Man sieht, dass es auch Arbeitgeber gibt, die Firmenverträge abschliessen.»

Damit spielt sie auch auf die ergebnislosen Verhandlungen von Impressum mit dem Verband Schweizer Presse an. «Ich bin erstaunt, was da passiert ist», meinte sie. «Der Mindestlohn ist der zentrale Punkt eines Firmenvertrages.»

Sie verstehe zwar, dass man - um einen ersten Schritt zu erreichen - auf Diskussionen über Lohn verzichtet. «Früher oder später muss man aber über Lohn sprechen, sonst macht das keinen Sinn», sagte sie. Mit Radio LoRa wurde ein Mindestlohn von 4000 Franken vereinbart, mit Radio RaBe ein Mindestlohn von 4110 Franken, der Reallohn der Angestellten bewegt sich in beiden Radios aber auf einem bedeutend höheren Niveau.

Offen ist noch die Erneuerung des Firmenvertrages von Radio Top, der Ende 2013 ausläuft. «Wir werden in den nächsten Wochen Genaueres bekannt geben», sagte Dell`Aquila. Sicher ist nur, dass die Laufzeit auch bei diesem Sender fünf Jahre betragen soll.

Bei den Top-Medien aus Winterthur steht neben dem Radio auch beim Sender Tele Top ein Firmenvertrag zur Diskussion. «Der Firmenvertrag ist zwar in der Konzession festgehalten, bisher haben wir allerdings noch nichts erreicht», sagte die Fachsekretärin Private elektronische Medien.