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Donnerstag
02.10.2003

Wegen seines Engagements gegen Globalisierung ist dem Kölner Journalisten Werner Rügemer der bereits zugesagte Hörfunkpreis des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) aberkannt worden. Rügemer habe sich als Aktivist in einer Sache betätigt, über die er auch berichtete, und damit gegen Prinzipien journalistischer Arbeit verstossen, sagte der Vorsitzende der Preisjury, Hagen Beinhauer, nach VKU-Angaben vom Donnerstag. Es könne nicht der Sinn eines Journalistenpreises sein, «Kampagnenjournalismus» zu fördern. Rügemer warf der Jury dagegen «Heuchelei» vor. Sie vertrete eine «klinisch reine Auffassung» von Journalismus, die nichts mit der Realität zu tun habe. «Ich verstehe mich auch nicht als neutral, sondern trete für das ein, was ich als richtig erkannt habe», sagte Rügemer. Der mit 3000 Euro dotierte Preis war Rügemer zunächst für einen Bericht über das so genannte Cross-Border-Leasing zugesagt worden.