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Dienstag
23.01.2018

TV / Radio

Reichweitenverlust auf hohem Niveau

Reichweitenverlust auf hohem Niveau

Das Radio erreicht in der Schweiz an einem Durchschnittstag etwa 85 Prozent der Menschen. Im gegenwärtig eher stürmischen Medienwandel kann sich der Hörfunk laut den jüngsten Nutzungszahlen von Mediapulse als «Massenmedium» behaupten. Und doch bröckelt die Reichweite des Äthers.

Sogar dem Internet kann das Radio als Reichweitengarant das Wasser reichen: Laut der Schweizer Webnutzung-Währung Net-Matrix nutzen zurzeit rund 90 Prozent der Menschen ab 14 Jahren das Internet «gelegentlich» respektive 80 Prozent «täglich».

Die gute Gesamtreichweite mag die Äther-Macher freuen. Ein kleiner Wermutstropfen lässt sich mit Blick in die am Montag publizierten Zahlen jedoch nicht ausblenden: Im Vergleich zum zweiten Semester 2016 ist die Gesamtreichweite um knapp 1,5 Prozentpunkte zurückgegangen. Das scheint angesichts der stattlichen 85 Prozent vernachlässigbar zu sein.

Und doch: Der leicht rückläufige Live-Radiokonsum vollzog sich innerhalb von immerhin nur zwölf Monaten. Auch rein statistisch liegt die Veränderung oberhalb der Signifikanzschwelle (0,54% Veränderung). Und die Radionutzung geht seit Längerem, wenn auch nur langsam, zurück: Im zweiten Semester 2012 lag die Nettoreichweite noch bei knapp 88 Prozent.

Der Rückgang lässt sich zudem auch unabhängig von den unterschiedlichen sprachregionalen Nutzungniveaus in allen drei Landesteilen gleichermassen feststellen. All dies deutet dezent darauf hin, dass der Rückgang mit dem Medium selbst respektive einer Verschiebung der Nutzung zu tun hat.

Stabil blieb dagegen das Nutzungsvolumen: Rund 114 Minuten hören die Deutschschweizer pro Tag durchschnittlich Radio. Die durch den Hörfunk angebandelten Kontakte seien «alles andere als flüchtig», kommentierte Mediapulse die fast zweistündige Verweildauer.