Viel Lärm und wenig Inhalt - mit diesem abgeänderten Shakespeare-Zitat könnte die diesjährige Radio-Veranstaltung «Radioday» zusammengefasst werden. Klein Report hörte sich um: «Während letztes Jahr noch medienpolitische Primate im Vordergrund standen, so schien es dieses Jahr nur noch um das Abstecken der Pfründe zu gehen», sagte Wolf Ludwig vom Sektor «Elektronische Medien» der Comedia. Vor allem Bakom-Chef Marc Furrer habe sich als «der grosse Deregulierer» präsentiert. Ihm gehe es, so Ludwig, «nur noch um die Verteilung der knappen Radiofrequenzen». Erstaunlich war für Ludwig dabei das Votum von Armin Walpen, Generaldirektor des Schweizer Farb-TVs und der Staatsradios, der plötzlich bekannt gegeben habe, er habe nie einen Ausschliesslichkeitsanspruch für den Service public vertreten.
Eher enttäuscht über den Inhalt der Veranstaltung zeigte sich auch Martin Gisin von der Radio Edelweiss Werbe AG: «Viel ist nicht herausgekommen. Dabei: Wenn so viele Leute zusammen sind, müsste man meinen, man könnte über die Zukunft statt nur über die Vergangenheit diskutieren.» Die brennende Frage sei doch, «was können wir morgen für ein attraktives Radio machen?» Dass sich die Diskussionen zu sehr im Kreis drehten, diesen Eindruck hatte auch Ueli Custer, Geschäftsleiter der IGEM: «Die Argumente drehten sich im Kreise - wie auf einem Karussell.» Grundsätzlich, so sein Fazit, sei es jedoch «interessant» gewesen.
Donnerstag
05.09.2002