Was vor 15, 20 Jahren mit dem Entstehen von zahlreichen Privatradios als Aufbruch in die Vielfalt begonnen hat, ist heute weitgehend zu einem Einheitsmix geworden. Damit werde fraglich, ob sich die grosse Anzahl Sender noch rechtfertige, sagte Marc Furrer, Direktor des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) am Donnerstag am Schweizer «Radioday» in Zürich. Bei der Entwicklung hin zur Stromlinie müsse man sich fragen, ob es nicht sinnvoller wäre, eine Radiolandschaft mit wenigen Sendern aber grösseren Sendegebieten anzustreben. Damit würden auch vermehrt UKW-Frequenzen für andere Radio-Formate frei.
Furrer hielt am «Radioday» mit Kritik nicht zurück: Es sei klar, dass die Sender möglichst viele an sich binden wollten. Ob dies aber gelinge, «wenn man das erfolgreiche Konzept der Konkurrenten übernimmt», sei fraglich. Gerade dies könnte zu einem noch härteren Verdrängungswettbewerb führen. Er sei im übrigen überzeugt, dass mit mehr Vielfalt durchaus auch Radiohörer gewonnen werden könnten.
Donnerstag
05.09.2002