Nach dem Konkurs von Radio 105 und der Meldung über Radio Top, das aufgrund der schlechten finanziellen Lage die Konzession ändern will, gingen die Wogen hoch. Der Klein Report hatte fälschlicherweise von der Fernseh-Konzession statt der Radio-Konzession der Top-Medien gesprochen.
In einer internen Mitteilung stellte Günter Heuberger den Sachverhalt am Donnerstag nochmals klar. Betroffen ist nicht das Personal, sondern in erster Linie die Infrastruktur und die Vermarktung.
Auf die Frage des Klein Reports, was für einen Einfluss der Verzicht auf die Programmfenster auf das Personal, die Studios, die Infrastruktur von Radio Top hat, meinte Geschäftsführer Günter Heuberger am Donnerstag gegenüber dem Klein Report: «Wir bauen zwei Sendeanlagen ab.» Ausführlicher führte er dies in einer internen Mitteilung aus. Darin sprach er davon, dass «die Sendeanlagen in Schaffhausen, St. Gallen und ev. Winterthur reduziert werden können».
Dass der Entscheid, in Zukunft auf die Programmfenster Zürich/Schaffhausen, Thurgau sowie St. Gallen verzichten zu wollen, auch wegen tiefer Einschaltquoten zustande kam, verneinte Heuberger auf Anfrage.
In der Mitteilung an die Angestellten gibt er aber weitere Gründe an. Zum einen ist dies die Vermarktung der regionalen Fenster, zum andern die Aufschaltung bei verschiedenen Kabelnetzbetreibern.
«Die Kabelnetzbetreiber können seit dem 1. Januar 2014 noch freier über die Aufnahme der Programme entscheiden», heisst es. «Leider waren diese in den Grenzgebieten zwischen den Programmfenstern schon bisher nicht bereit, mehrere Programmfenster von uns aufzuschalten, so dass wir auch diesen Nachteil unserer Konzession mit der vorgeschlagenen Konzessionsänderung aufheben könnten.»
Mehr Potenzial für Einnahmen sieht Heuberger bei der Vermarktung: «Durch die viel kürzeren Programmfenster ist die Publica Data auch nach zehn Jahren nicht in der Lage, die Hörer unseren Programmfenstern richtig zuweisen zu können, so dass nur unsere regionalen Sponsorings gut verkauft werden können, nicht aber die regionale Werbung, die wir auch brauchen würden.»
Einmal mehr zeigt sich, dass die Lokalsender mit den Ratings von Publica Data wenig anfangen können. Dies will Heuberger lösen, indem die regionalen Beiträge im Mantelprogramm ausgestrahlt werden, womit die Hörerzahlen um rund zehn Prozent ansteigen sollen.
Dass in Zukunft Themen im Mantelprogramm häufiger überregional aufgegriffen würden, verneinte Heuberger aber. Bei der Dotierung der Redaktion will er ebenfalls keine Änderung vornehmen. «Nein, es soll kein Personal abgebaut werden», sagte er dem Klein Report.
Hoffnung sieht der Jurist im Rechenbeispiel mit Mehreinnahmen bei der Vermarktung und weniger Ausgaben bei der Verbreitung, das zu einem ausgeglichenen Ergebnis führen könnte und das er in der Mitteilung durchaus nachvollziehbar durchrechnet.