Noch immer bangt das Zürcher Radio des Hauses Ringier um seine Zukunft. «Wir haben gehofft, dass der definitive Entscheid aus dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) noch vor Weihnachten kommen würde», sagte Dani Büchi, Geschäftsleiter von Radio Energy Zürich, gegenüber dem Klein Report am Freitag. In den nächsten Tagen soll die Entscheidung aber fallen.
Nachdem Anfang November letzten Jahres der Deal zwischen Giuseppe Scagliones Radio Monte Carlo (RMC) und Ringiers Radio Energy bekannt geworden war, löste dies gehörige Hektik aus in der Zürcher Radioszene. In der Zwischenzeit wurde die RadioJay AG beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) vorstellig. Sie fordert nichts weniger, als dass Giuseppe Scaglione die hoch begehrte UKW-Konzession abgeben soll.
Im Fall, dass Radio Energy auf der neu gekauften Frequenz senden könnte, würde das Empfangsgebiet um 300 000 potenzielle Hörer kleiner. «Der Werbekunde fokussiert auf den Grossraum Zürich, und dieses Kerngebiet versorgen wir weiterhin» sagt Büchi und dreht den Spiess gleich um: «Falls wir Hörer in den Randregionen verlieren, ist dies für den Werbekunden nicht relevant. Der Möbelhändler aus Zürich legt seinen Fokus nicht auf Kunden aus dem Glarnerland. Das Empfangsgebiet wird für uns sogar zum Wettbewerbsvorteil, da wir das attraktivste Sendegebiet ohne geografische Streuverluste bieten können.» Fakt ist, dass das alte Radio Energy im vergangenen Jahr deutlich an Hörern zugelegt hat. Allerdings will Büchi die genauen Zahlen nicht verraten, da diese erst in der zweiten Monatshälfte offiziell publiziert werden.
Auf das Gerücht angesprochen, dass Büchi in naher Zukunft neben Radio Energy auch das zweite Ringier-Radio, Radio BE1, leiten werde, gibt sich der Energy-Geschäftsführer zugeknöpft: «Bei zwei Radios bieten sich natürlich Synergien an, aber das steht im Moment nicht zur Diskussion. Wir müssen jetzt zuerst den Entscheid des Uvek für Energy Zürich abwarten».
Samstag
09.01.2010



