Geht es nach dem Entscheid von Bundesrat Moritz Leuenberger, gibt es Radio Energy Zürich in einem Jahr nicht mehr. Bei der Konzessionsvergabe im Herbst 2008 ging der Ringier-Sender leer aus. Doch Energy Zürich kämpft weiter für eine Sendemöglichkeit, wie Geschäftsleiter Dani Büchi am Dienstag im Gespräch mit dem Klein Report sagte. Neuen Aufwind erhält die Radiostation im Zürcher Seefeld jetzt von den neusten Erhebungen der Publica Data für das erste Halbjahr 2009.
Gemäss den neuen Hörerzahlen ist Energy Zürich bei den 15- bis 49-jährigen Hörer in Zürich an der Spitze unter den Privatradios. Von Montag bis Freitag erreicht der Sender in dieser Zielgruppe täglich 210 000 Hörer. Radio 24 erreicht 203 000, Radio Zürisee 152 000 und bei Schawinskis Radio 1 zählte die Publica Data 52 000 Hörer. Die 15- bis 49-Jährigen bilden die so genannte «werberelevante Zielgruppe», die als kaufkräftig und leicht zu beeinflussen gilt.
Dani Büchi freut sich. «Das ist ein grosser Tag für uns. Gerade für die Mitarbeiter bedeuten diese Hörerzahlen viel, denn die letzten Monate waren nicht immer einfach.» Nach der Absage des Bundesamts für Kommunikation vor einem Jahr organisierte der Sender eine aufsehenerregende Kampagne. Tausende, darunter Prominente und Politiker, unterschrieben eine Petition ans Bundesamt. Und der Zürcher Kantonsrat sowie das Bundesparlament behandelten Vorstösse, mit denen sich Politiker dagegen wehrten, dass ein funktionierendes Radio mit 60 Mitarbeitenden wegen mangelnder UKW-Frequenzen geschlossen wird.
Mit den neusten Hörerzahlen nochmals nach Bundesbern weibeln mag Büchi nicht. «Das wird in Bern schon die Runde machen, und ich vertraue darauf, dass Moritz Leuenberger den Klein Report liest.» Das Ergebnis gibt Dani Büchi und seinem Team neuen Aufwind, um für eine Konzession zu kämpfen. Noch immer vor Bundesverwaltungsgericht hängig ist der Rekurs gegen den Bundesentscheid. Das Urteil wird im Spätherbst erwartet.
«Auf politischer Ebene bleiben wir dran, wir führen Gespräche», sagt Büchi. Radio Energy Zürich wäre bereit, auf die neue Radiotechnologie DAB umzusteigen. Bis sich das neue System aber etabliert hat, brauchte der Sender grünes Licht für eine Übergangslösung auf der UKW-Frequenz. Mit diesem Anliegen ist Energy Zürich beim Bundesrat abgeblitzt. Aber Büchi gibt sich kämpferisch: «Wir geben nicht auf.»
Dienstag
21.07.2009



