Insgesamt 20 Schweizer Privatradios haben 20 Jahre lang bis zum heutigen Datum überlebt: Am Dienstag sind sie für diese Leistung als «Radio of the Year» ausgezeichnet worden. Die Vertreter der Privasender nahmen von alt Bundesrat Leon Schlumpf eine gerahmte Ehrenurkunde entgegen. Als einstiger Medienminister hatte ihnen Schlumpf Anfang der 80er Jahre die Konzession erteilt, welche sie noch heute besitzen. Die Preisträger: Radio 24 (Zürich), Radio Energy Zürich (ehemals Radio Z, Zürich), Radio Lora (Alternatives Lokal-Radio, Zürich), Radio Zürisee (Rapperswil SG), Radio Top (Radio Eulach, Winterthur), Radio ExtraBern (Bern), BE 1 (Radio Förderband, Bern), Canal 3 (Biel), Radio Basilisk (Basel), Radio Basel 1 (Radio Raurach, Liestal BL), Radio Aktuell (St. Gallen), Radio Munot (Schaffhausen), Radio Pilatus (Luzern), Radio Sunshine (Rotkreuz ZG), Radio Cité (Genf), Radio RTN-2001 (Neuchâtel), Radio Chablais (Monthey VS), Radio Rhône (Radio Martigny, Martigny VS), Radio Fréquence Jura (Delémont JU), Radio Jura Bernois (Courtelary BE).
Die Schweizer Privatradios weisen gemäss Angaben von Radiocontrol eine Tagesreichweite von insgesamt 51 Prozent und einen Marktanteil von 24 Prozent aus. Die grössten Tagesreichweiten in der Deutschen Schweiz erreichen gemäss den Hörerzahlen von Radiocontrol drei Sender in der Region Zürich. An der Spitze liegt mit 250 000 Personen Radio 24. Auf Platz zwei folgt Radio NRJ (Hitradio Z) mit 182 000, auf Platz 3 das Winterthurer Radio Top mit 170 000 Hörerinnen und Hörern.
Die Radiosender der SRG haben einen Marktanteil von 67 Prozent und eine Tagesreichweite von 69 Prozent, wie es in einer Medienmitteilung vom Dienstag hiess. Radiocontrol hat zudem das Durchschnittsalter der Radiohörenden ermittelt: Es liegt für sämtliche Sender bei 51 Jahren. Deutlich älter, nämlich 59 Jahre, sind die Hörerinnen und Hörer von DRS 1 und DRS 2. Mit durchschnittlich 64 Jahren schalten die ältesten Hörer den SRG-Sender MW 531 ein, die jüngsten - mit 37 Jahren - wählen DRS 3.
Im Gegensatz dazu sind die Privatradio-Hörer geradezu jugendlich: Nämlich bloss 42 Jahre alt. Die älteste Fangemeinde hat Radio Munot (51 Jahre), die jüngste (30 Jahre) Radio 105. Ab dem kommenden Jahr soll die Erhebung verfeinert werden, vor allem die Privatradios sollen stärker berücksichtigt werden, wie Manuel Dähler vom SRG-Forschungsdienst am Radio Day sagte. Die üblichen Statistiken zum Medienkonsum erfassen jeweils Personen ab 15 Jahren. Eine spezielle Erhebung wurde nun den Kindern von 7 bis 14 Jahren gewidmet, wie Stéphanie Weiss vom Forschungsdienst SRG SSR am selben Anlass ausführte. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Hörgewohnheiten im Tagesverlauf jenen der Erwachsenen ähneln. Ihr Radiokonsum ist insgesamt deutlich geringer als jener der Erwachsenen. Die Buben hören mehr Radio, die Mädchen bleiben aber länger dran. Generell schauen die Kinder mehr fern als dass sie Radio hören.
Dienstag
02.09.2003