Die Mehrheit des Publikums ist mit den Programmen der SRG SSR sowie mit den konzessionierten privaten Lokalradios und Regionalfernsehsendern ziemlich oder sogar sehr zufrieden. Von allen abgefragten Qualitätskriterien bestimmt die Unterhaltung die Zufriedenheit am stärksten. Im Medienvergleich schneidet das Radio mit 70 Prozent sehr und ziemlich zufriedenem Publikum besser ab als das Fernsehen (55 Prozent).
Die Ergebnisse der am Dienstag veröffentlichten, repräsentativen Publikumsbefragung zeigen, dass die SRG-Radios am besten abschneiden. Deren qualitative Stärke liegt in der Verständlichkeit, Professionalität, Glaubwürdigkeit und Relevanz der Informationsangebote. Die zweitbesten Noten erhält das Fernsehen der SRG (66 Prozent Zufriedenheit). Es schneidet bei den gleichen vier Kriterien qualitativ gut ab wie die SRG-Radios.
Die privaten Lokalradios bewertet das Publikum insgesamt ähnlich wie das SRG-TV (64 Prozent Zufriedenheit). Bei ihnen werden die Verständlichkeit sowie der Stellenwert des lokal-regionalen Geschehens als Stärke angesehen. Die Relevanz der Informationsangebote wie auch die Ausgewogenheit werden hingegen tiefer bewertet als bei der SRG. Zudem wird das Informationsangebot aus Politik, Wirtschaft und Kultur im Medienvergleich als unterdurchschnittlich beurteilt.
Im Medienquervergleich erfährt dagegen das Regionalfernsehen punkto Qualität eine schlechtere Bewertung. Als qualitativ gut beurteilt werden seine Verständlichkeit und der Stellenwert des Lokalen. Schlechte Noten erteilt das Publikum dem Unterhaltungswert, der Ausgewogenheit des Programms und der Professionalität der Programmschaffenden sowie ihrer Beiträge.
Die Ergebnisse dieser Publikumsbefragung basieren auf 3483 Telefoninterviews mit Personen ab 15 Jahren (einfache Zufallsstichprobe), die im November 2009 in 17 Regionen durchgeführt wurden. Die je 16-minütigen Interviews führte Demoscope im Auftrag von Heinz Bonfadelli und Benjamin Fretwurst vom Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich durch.
Das Bakom hat die Studie finanziert. Sie kostete 150 000 Franken. Die Studie ist Teil eines Forschungspakets zur Beobachtung der Programmqualität von Radio und Fernsehen. Nebst der Befragung des Publikums gehören Programmanalysen und die Untersuchung des Onlineangebots der SRG dazu. Das Forschungsprogramm soll die öffentliche Diskussion über die Leistungen der Radio- und Fernsehsender anregen. Die Ergebnisse der Programmanalysen werden Ende Januar 2011 veröffentlicht.




