Es war die Überraschung. Als das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) Mitte Januar entschied, dass die Konzession fürs Gebiet Südostschweiz-Glarus ab 2025 nicht mehr an Radio Südostschweiz, sondern an Radio Alpin geht, reibten sich viele die Augen.
Hinter dem Projekt stehen Roger Schawinski und Stefan Bühler. Seit dem Entscheid des Bakoms steht die Region unter Schock. Eine Unterschriftensammlung ist im Gange und ein Weiterzug an das Bundesverwaltungsgericht soll anscheinend abgeklärt werden.
In Zürich hingegen herrscht Jubelstimmung. Die Macher dürfen sich auf 2,8 Millionen Franken vom Bund freuen. Das Geld soll in den Ausbau einer Redaktion gesteckt werden. Vielleicht bleibt am Ende noch etwas übrig.
Der Sendername Radio Alpin liegt derzeit beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) zur Abklärung. Das ist wohl eher eine Formsache. Schawinski und Co. könnten allerdings von anderer Seite Ungemach drohen. Denn einen Radiosender mit Namen Alpin gibt es bereits.
Der Sender Alpin FM aus dem deutschen Bundesland Bayern hat von Schawinskis Plänen noch nichts gehört. Der Geschäftsführer Andreas Nickls schreibt dem Klein Report: «Man hat uns nicht über Radio Alpin informiert.» Und: «Wir lassen gerade prüfen, ob (…) unsere Rechte berührt sind.»
Die Geschichte erinnert an die Ursprünge von Radio 1. Schon damals wurden die Namensrechte nicht genügend abgeklärt. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) fürchtete um Verwechslung mit seinem Sender Radio Eins. Erst ein Kompromiss führte zur Klärung zwischen den beiden Kontrahenten.
Roger Schawinski nahm keine Stellung zu den Fragen des Klein Reports.