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Montag
13.05.2002

«Premiere»-Chef Georg Kofler greift härter durch, als bisher angekündigt: Einem internen Sanierungskonzept zufolge sollen «bis zu 1 400» Personen entlassen werden. Zuerst war von einem Abbau von 1 000 der insgesamt 2 400 Stellen die Rede. Durch die Abspeckkur gibt es gemäss «Focus» danach nur noch sechs bis acht Basiskanäle. Für zusätzliche Angebote sollen künftig Extra-Gebühren bezahlt werden. Zudem werde über einen Standortwechsel von München nach Düsseldorf oder Köln nachgedacht. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement versuche den Bezahl-Sender mit Fördergeldern nach NRW zu locken.

Bis Mitte Juni muss die Sanierung des Kirch-Senders stehen, sonst «wird es eng für Premiere», wie Georg Kofler am Freitag gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» sagte. «Da bleibt kein Raum zum Taktieren», sagte er. «Die Höhe des künftigen Finanzierungsbedarfes werden wir erst nach der Neustrukturierungsphase benennen. Er wird aber im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen.» Kofler weiter: «Die Geschäftsführung wird sich in den kommenden Wochen vor allem auf das operative Geschäft konzentrieren und erst dann mit einem realistischen Gesamtkonzept auf mögliche Investoren zugehen.» Mehr dazu: Insolvenzantrag für KirchPayTV ; «Premiere» für fünf Euro im Monat ; Steigt Bertelsmann bei «Premiere» ein? sowie weitere Geschichten über Premiere im Archiv