Ein mehrwöchiger Boykott von Sympathisanten Israels in den USA gegen führende amerikanische Medien hat laut einem Rabbiner den erhofften Erfolg gebracht: Die Berichterstattung über den Nahostkonflikt sei wesentlich fairer geworden. Wie Rabbi Haskel Lookstein von der jüdischen Gemeinde Kehilath Jeshurun in Manhattan sagte, soll der Boykott deshalb am kommenden Wochenende beendet werden. Der Rabbiner hatte seine Gemeinde und andere Sympathisanten der israelischen Regierung Anfang Mai dazu aufgerufen, die «New York Times» und andere Zeitungen wegen ihrer «propalästinensischen Berichterstattung» wenigstens einen Monat lang zu boykottieren. Wie viele Leserinnen und Leser diesem Aufruf folgten und ihr Abonnement aufkündigten, konnte Lookstein nicht beziffern. Doch «wohin ich auch gehe, erklären mir die Leute, sie fassen die Zeitung nicht mehr an», sagte der Rabbiner. Die «New York Times» bestätigte die Kündigungen, lehnte es aber ab, auf ihr Ausmass einzugehen.
Dienstag
04.06.2002