Das TV-Quoten-Debakel geht weiter: Seit Monaten gibt es Unstimmigkeiten wegen der Umstellung auf das neue Kantar-System, das die TV-Ratings in der Schweiz misst. Das führt nun zu einer gemeinsamen Stellungnahme der beiden Verbände bsw leading swiss agencies und Schweizer Werbe-Auftraggeberverband (SWA).
Im Schweizer Werbemarkt ist von verschiedenen Media-Agenturen und Werbeauftraggebern dringend eine Vergleichbarkeit zwischen den neuen TV-Panel-Daten mit bisherigen TV-Daten (bis 2012) gefordert worden.
«Mit dem neuen Messverfahren wurde eine neue Währung geschaffen. Eine Währung, die deutlich härtere Daten liefert und zudem die Basis bildet, um eine Abbildung einer sich wandelnden Mediennutzung zukünftig zu gewährleisten», halten die beiden Verbände in ihrer Stellungnahme vom Dienstag fest. Dies sei von allen involvierten Parteien in der Konzeptphase auch so gesehen und entsprechend unterstützt worden.
Nur: «Diese neu publizierten Resultate der einzelnen Sender sind jedoch nicht mit den bisherigen TV-Daten vergleichbar», unterstreichen der bsw und der Verband der Kundenseite, die mehrere Hundert Millionen Franken Werbegelder pro Jahr im Schweizer Markt ausgeben. Deshalb seien TV-Planungen, die nach der alten Messmethode berechnet wurden, mit den Resultaten, die nach der neuen Messmethode erhoben wurden, nicht direkt vergleichbar, unterstreichen sie nochmals.
Wie auch der Klein Report bei vielen Recherchegesprächen mit Verantwortlichen aus Media-Agenturen herausfand, lassen sich die TV-Zahlen weder auf die eine noch andere Seite mathematisch korrekt gewichten. Die beiden Verbände sprechen in diesem Zusammenhang von nicht «zielführenden Massnahmen». Das heisst, die Versuche, einen Umrechnungsfaktor festzulegen, haben nicht funktioniert.