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Montag
16.01.2017

Medien / Publizistik

Ari Rath, der frühere Chefredaktor der «Jerusalem Post», starb mit 92 Jahren in einem Wiener Krankenhaus, wie das Spital gegenüber der österreichischen Presse bestätigte.

Rath wurde 1925 als Sohn galizischer Juden in Wien geboren. Als Dreizehnjähriger gelang ihm 1938 mit seinem Bruder die Flucht vor den Nationalsozialisten aus Wien nach Palästina.

1948 kehrte er in seine Geburtsstadt zurück und nahm Jahrzehnte später die österreichische Staatsbürgerschaft wieder an. Bis zu seinem Tod setzte er sich gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz ein. So kritisierte er vielfach die mangelnde Geschichtsaufarbeitung Österreichs. 2013 nahm Rath am Projekt «Die letzten Zeugen» vom Wiener Burgtheater teil. Dort erzählten sechs Zeitzeugen, die den Nazi-Terror überlebten, ihre Geschichte.

Ab 1958 war Rath Redaktor, ab 1975 Chefredaktor und Herausgeber der englischsprachigen «Jerusalem Post».

Ari Rath gehörte zur Generation von Yitzhak Rabin und Teddy Kollek und war 1960 im New Yorker Waldorf Astoria dabei, als Israels erster Premierminister, David Ben-Gurion, mit dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer zusammentraf. In seiner laut eigenen Aussagen «wahren Heimat» Israel galt er als bestens vernetzter Doyen des Journalismus.

Er setzte sich stets vehement für eine friedliche Koexistenz von Israelis und Palästinensern ein. Das sei die einzige Lösung im Nahen Osten.