Die Publisuisse hat am Dienstag anlässlich der jährlichen Veranstaltung Mediavision einen ersten Einblick in die Resultate der aktuellen Studie «Medien der Zukunft» präsentiert. Im Mittelpunkt der Studie, die alle drei Jahre herausgegeben wird, stand in diesem Jahr der Wandel beim Medienkonsum.
Die Vermarktungsfirma der SRG geht davon aus, dass die Mediennutzung weiter zunehmen wird, allerdings auf immer zahlreicheren Kanälen.
Mit neuen bahnbrechenden Entwicklungen - etwa bezüglich Online und Smartphones – rechnet man bei der Publisuisse nicht mehr. Publisuisse-Chef Martin Schneider sprach von einer «Post-Hype-Phase», in der die neuen Geräte, technischen Möglichkeiten und Werbeformate nun weitgehend integriert seien.
«Die Schweizer Medien bringen sich in einen Zustand der Unaufgeregtheit», findet er. Es habe sich eine «neue Normalität» herauskristallisiert. Diese umschreibt er unter anderem als «Multi-Device-Welt».
Radio stösst gemäss der Studie mit 80 Prozent weiterhin auf grosse Zustimmung. Gerade als Medium, um neue Musik zu entdecken, habe sich dieser Kanal aus Sicht der Hörer bewährt.
Auch für das lineare Fernsehen sieht Schneider Hoffnung. «Gerade bei den Jungen ist das Ritual, mit Freunden oder Familie fernzusehen, mit einem Anteil von 58 Prozent beliebter als bei der grossen Masse», sagte er. Knapp mehr als die Hälfte der Jugendlichen habe zudem angegeben, ihre Lieblingssendungen weiterhin linear schauen zu wollen.
Erstaunt hat Schneider die starke häufige Nutzung des Second Screen. 58 Prozent der Befragten würden innerhalb der ersten halben Stunde zum Second Screen greifen, führte Schneider aus. Rund zwei Drittel würden etwa fünf Minuten dem Second Screen widmen.
Dennoch relativiert er den parallelen Konsum auf verschiedenen Geräten. 68 Prozent der Leute würden bei Sendungen, die sie als interessant einstufen, auch heute weder Tablet-PC noch Smartphone anrühren. «Content ist immer noch King», so Scheider. Er misst dem Bewegtbild insgesamt eine grössere Bedeutung zu als noch bei der letzten Studie vor drei Jahren.
Für die Studie wurden 110 nationale und internationale Fachkräfte, 2054 Konsumenten und 185 Vertreter aus der Werbewirtschaft befragt.