Der Werbevermarktungskonzern Publigroupe wollte das Geschäft mit der Vermittlung von Kinowerbung (Cinecom) verkaufen. Es klappte nicht, weil die Angebote nicht entsprechend hoch waren. «Publigroupe-CEO Hans-Peter Rohner räumt ein, dass die Kaufangebote ungenügend waren. `Die vorgelegten Offerten haben unsere Vorstellungen deutlich verfehlt`», wird Rohner in der «Finanz und Wirtschaft» vom Samstag zitiert.
Zur Übernahme der Cinecom durch die Publigroupe im Jahr 2004 schreibt die Wirtschaftszeitung, dass «dieser Einstieg zu teuer war, wie sich im Nachhinein herausstellte». Die Kinovermarktung floppte in den letzten Jahren und verursachte 2008 einen Abschreiber auf Goodwill von über 20 Millionen Franken. Das Segment sei in den letzten Monaten saniert worden und erfreue sich einer äusserst positiven Geschäftsentwicklung, schreibe die Cinecom in einer Mitteilung.
Von grosser Bedeutung in der TV-Vermarktung von Cinecom sei ein im nächsten Monat anstehender Entscheid der Prosieben-Sat.1-Gruppe. «Deren Schweizer Werbefenster auf Sat 1 und Kabel 1 vermarktet Cinecom, während Publigroupes Konkurrentin Goldbach Media Prosieben im Portefeuille hat. Ende Jahr laufen diese Verträge aus. Die für die Vergabe zuständige Seven One Media Schweiz will die drei Sender in Zukunft aus einer Hand betreut sehen», resümiert die «Finanz & Wirtschaft» den bekannten Sachverhalt.
Für Cinecom stehe viel auf dem Spiel. «Verliert sie das Rennen, bleibt einzig der Schweizer Privatsender 3+ als Kunde übrig, womit die TV-Vermarktung als Ganzes wohl in Frage gestellt werden müsste.» Innerhalb der Gruppe ist das TV-Geschäft mit einem Bruttoumsatz von 100 Millionen Franken im vergangenen Jahr ein kleines Segment, jedoch wichtiger Bestandteil der immer wieder betonten Allmediastrategie.
Sonntag
16.05.2010



