Content:

Dienstag
27.08.2013

Vermarktung

Publigroupe-Halbjahreszahlen2013

Die Publigroupe hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 9,5 Mio. Franken eingefahren. Der Nettoumsatz fiel gar um 29,8 Mio. auf 122,5 Mio. Franken (152,3 Mio. Fr.), was einem Umsatzminus von 20 Prozent entspricht. Beim Betriebsergebnis weist der börsenkotierte Lausanner Vermarkter ein Minus von 9,9 Mio. Franken aus, im Vorjahreszeitraum war es ein Plus von 2,3 Mio. Franken.

Nebst den seit Jahren sinkenden Umsatzzahlen bei der Tochter Publicitas hatte die Publigroupe den Gewinn von 10,8 Mio. Franken in der Vorjahresperiode unter anderem durch den Verkauf von Namics mit einem Buchgewinn von 10,3 Mio. Franken und dem Verkauf der assoziierten Gesellschaft Südostschweiz Publicitas für 3,1 Mio. Franken erzielt. Zusammen spülten diese betriebsfremden Erträge damals 13,4 Mio. Franken in die Kassen.

Im Kerngeschäft der Publigroupe, welches die Tochter Publicitas betreibt, fiel der «Nettoumsatz» (Segmentausweisung Media Sales) um 10% auf 67,1 Mio. Franken. Das heisst, den Kunden wurden im ersten Halbjahr 2013 Rechnungen in der Höhe von 518,9 Mio. Franken gestellt, was einem Minus von 11% entspricht. Die letzten Jahre hatte die Publigroupe die halbe Milliarde Franken Umsatz - der mehrheitlich durch die Verlagshäuser generiert wird - wie eigenerwirtschafteten Umsatz behandelt. Durch die Umstellung der Rechnungslegung entsteht nun auch für Nicht-Fachleute ein klareres Bild. Obwohl es einiges gebraucht hat, bis die Publigroupe sich bei der neuen Rechnungslegung den gesetzeskonformen Standards angepasst hat.

Ende März eröffnete die Sanktionskommission der Schweizer Börse ein Verfahren gegen den Konzern, wegen Mängeln im Zusammenhang mit den Umsatzerlösen. Die Publigroupe hat bei der Umstellung der Rechnungslegung von IFRS auf Swiss GAAP FER «gegen die angewandten Rechnungslegungsstandards verstossen», so die Börse.

Im Bereich Search & Find (u.a. Joint Venture mit Swisscom) fiel der «Nettoumsatz» um 6% - von 512 Mio. auf 480 Mio. Franken. Allerdings würden sich aufgrund der Zusammenführung der Telefonbuchgeschäfte «Weisse Seiten» und «Gelbe Seiten» zu einem Neuprodukt namens «Local Guide» und der sich daraus ergebenden Änderungen des saisonbedingten Ertragsmusters «die Gewinne von Search & Find grösstenteils in das zweite Halbjahr 2013 verlagern», teilt die Publigroupe zu diesem Bereich am Montag mit. Das Ergebnis für 2013 sollte «in der Grössenordnung des Vorjahres ausfallen», heisst es weiter. «Aus diesem saisonal bedingten Grund sank das Nettoergebnis von Search & Find von 10,5 Mio. im Jahr 2012 auf CHF 4,4 Mio. Franken im ersten Halbjahr 2013», so die Publigroupe.

Die Anzahl Personen, die für das Unternehmen arbeiten, werden bis zum 1. Quartal 2014 um «245 FTE reduziert», so die Publigroupe, das sind sogenannte «full-time equivalent», merkt der Klein Report an. «Davon werden 100 FTE in der Schweiz und 40 FTE in Europa abgebaut», heisst es weiter im Finanzjargon zur desaströsen Finanzlage. «Darüber hinaus werden weitere 125 FTE aufgrund der Veräusserung der Mehrheitsbeteiligung an xentive und des Ablaufs von Verträgen wegfallen.»

Fazit des Stellenabbaus: Die Publicitas werde im 1. Quartal 2014 «weltweit unter 800 FTE beschäftigen». Per 30. Juni 2013 beschäftigte Media Sales 1030 Mitarbeitende weltweit, Ende Juni 2012 waren es 1128 Vollzeitangestellte.