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Erstmals müssen sich in Deutschland zwei Manager eines Unternehmens vom Neuen Markt in einem Strafverfahren verantworten: Vor dem Münchner Landgericht begann am Montag der Prozess gegen den Gründer der Medienfirma EM.TV, Thomas Haffa, und dessen Bruder Florian. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Ex-Chef und dem Ex-Finanzvorstand von EM.TV Kursbetrug vor. Die beiden Manager hätten in der zweiten Jahreshälfte 2000 mit falschen Angaben über die Lage des Unternehmens den Aktienkurs in die Höhe getrieben. Aktionärsschützer erhoffen sich von dem Verfahren Grundlagen für Schadenersatzklagen vor Zivilgerichten.

Die Medien- und Merchandisingfirma EM.TV war in der Boomphase einer der grossen Stars am Neuen Markt. Im Jahr 2000 machte die Firma aber statt des versprochenen Gewinns einen Milliardenverlust. Die EM.TV-Aktie hat seit ihrem Hoch mehr als 99 Prozent an Wert verloren.

Der ehemalige Finanzchef Florian Haffa verteidigte vor Gericht die hohen Gewinnprognosen. EM.TV sei damals in Verhandlungen mit mehreren Unternehmen gewesen. Daher seien die Prognosen aus damaliger Sicht sogar eher konservativ gewesen.