Das UNO-Tribunal in Den Haag hat am Donnerstag den für den Nachmittag geplanten Prozess gegen Chefredaktor Dusko Jovanovic verschoben. Grund für den Prozess gegen Jovanovic ist eine «Missachtung des Gerichts». Der Chef der Zeitschrift «Dan» ist angeklagt, weil er im August 2002 entgegen der Anordnung des Tribunals die Identität eines besonders geschützten Zeugen im Milosevic-Prozess publik gemacht hatte.
Der offiziell nur K 32 genannte muslimische Zeuge hatte nach Darstellung der Anklage anschliessend Todesdrohungen erhalten. Für die Enthüllung der Identität drohen Jovanovic bis zu sieben Jahren Haft oder eine Geldstrafe bis 100 000 Euro. Ein neuer Termin und genauere Gründe für die Verschiebung wurden nicht bekannt gegeben. Anwälte des Journalisten hatten in den letzten Tagen erklärt, dass sie und ihr Mandant kein Visum der Niederlande zur Reise nach Den Haag erhalten hätten.
Donnerstag
04.12.2003