Die Beeinträchtigungen im internationalen Internet-Datenverkehr als Folge der Beschädigung zweier Glasfaserkabel im Mittelmeer halten offenbar an. Offiziellen Angaben zufolge fielen in Indien zunächst bis zu 60 Prozent der normalerweise verfügbaren Bandbreite weg. Die Unterwasserkabel transportieren unter anderem einen Grossteil des Datenverkehrs von Indien in den atlantischen Raum. Nach dem Umleiten auf andere Netze sollen inzwischen wieder 80 Prozent Bandbreite verfügbar sein.
Die Vereinigung der Internet-Service-Provider in Indien (Ispai) spielt den Vorfall zwar herunter, weist aber auch darauf hin, dass man sich bislang offenbar nur wenig Gedanken über einen Zusammenbruch des Internetverkehrs gemacht habe. «Wir kontrollieren zwar 65 Prozent des Markts für Auslagerungen von IT-Dienstleistungen in den USA», heisst es auf der Ispai-Internetseite, aber die Mehrzahl der Kunden sei trotz günstiger Konditionen nicht bereit, ihre Daten auf Servern in Indien hosten zu lassen. Ein kleines Erdbeben in Indonesien oder ein zerrissenes Kabel im Mittelmeer - und schon sei die Hälfte des indischen Outsourcing-Business offline.
Nach Angaben des ägyptischen Telekommunikationskonzerns Orascom Telecom verlaufen die beiden beschädigten Kabel etwa acht Kilometer vor Alexandria in unterschiedlichen Trassen, die etwa 400 Meter voneinander entfernt sind. Die Flag Telecom Group, Betreiberin des FAE-Kabels (Flag Europe Asia), das offenbar durch Schiffsanker am Mittwoch zerrissen wurde, erklärte, die Reparaturarbeiten würden etwa eine Woche dauern. Am Freitag meldete Flag Telecom eine weitere Hiobsbotschaft von einem beschädigten Kabel in der Golfregion. Auch dort gebe es Störungen im Datenverkehr des Internets, wird mitgeteilt. - Siehe auch unter Arabische Länder und Indien ohne Internet
Sonntag
03.02.2008




