Die Schliessung zweier Radiosender in Burundi hat heftige Proteste ausgelöst. In der Hauptstadt Bujumbura verurteilte die Menschenrechtsorganisation Iteka am Donnerstag den Schritt und verlangte die sofortige Wiederzulassung der Sender. Der burundische Informationsminister Albert Mbonerane hatte die Schliessung verfügt, nachdem die beiden Sender Interviews mit Rebellenführern ausgestrahlt hatten. Damit hätten sie die Bevölkerung aufgehetzt, sagte er zur Begründung. Der burundische Informationsminister war früher selbst Mitglied einer Rebellenmiliz und verbreitete seine Ansichten damals über Privatsender. Die Organisation Reporter ohne Grenzen äusserte sich besorgt darüber, dass die Regierung entschlossen sei, die Rebellen offenbar auch auf Kosten der Informationsfreiheit zum Schweigen zu bringen. Mehrere andere Radiosender strahlten aus Protest Solidaritätssendungen an Stelle ihres üblichen Programms aus.
Donnerstag
18.09.2003