Verschiedene Journalistenorganisationen gehen auf die Barrikaden wegen der geplanten Verkürzung der Gültigkeit der US-Journalistenvisa.
«Ausländische Journalisten können nicht ständig auf der Hut sein und eine Abschiebung als Vergeltung für eine Story befürchten, die der US-Regierung missfällt», schreibt zum Beispiel Clayton Weimers, Geschäftsführer der US-Filiale von Reporter ohne Grenzen, auf der Website.
Mit den geplanten Visa-Verkürzungen könnte die Politik «Hunderte von Journalisten zur Ausreise zwingen». Die willkürliche Nichtverlängerung von Visa für Journalisten sei eine gängige Taktik autoritärer Regime. Sie diene «keinem anderen Zweck, als neue Barrieren für den Journalismus zu errichten», so Weimers weiter.
Nach bisheriger Regelung galt das sogenannte I-Visum bis zu fünf Jahre und war verlängerbar. Nun plant das US-Heimatschutzministerium (DHS) laut einem veröffentlichten Regelentwurf, die maximale Aufenthaltsdauer auf 240 Tage zu begrenzen, bei chinesischen Journalisten sogar nur 90 Tage.
Auch diesseits des Atlantiks werfen die Plane der Trump-Administration Wellen. So rät der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) den Medienschaffenden, die für Recherchen oder Korrespondententätigkeiten in die USA reisen wollen, dringend zu einem schnellen Antrag auf ein sogenanntes I-Visum.
Für einzelnen Recherche-Touren mögen 240 Tage genügen. Für die Arbeit als fester Korrespondent oder Korrespondentin in den USA wäre die Visa-Verkürzung ein harter Schlag.