Die posteigene Briefmarkendruckerei in Bern soll geschlossen werden. Aufgrund der Konkurrenz von E-Mail und Fax sei die Nachfrage nach Briefmarken stark gesunken, zudem sei der Investitionsbedarf zu hoch, begründete die Post den Schritt. Mit einer einstündigen Arbeitspause haben am Montag die 24 betroffenen Mitarbeiter, weitere Postangestellte und Gewerkschafter gegen die für Mitte Jahr geplante Schliessung protestiert. In der von ihnen verabschiedeten Resolution, wird die Konzernleitung dazu aufgefordert, auf ihren Entscheid zurückzukommen. Die Schliessung sei betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll und für die Post imagemässig nachteilig, da künftig alle Schweizer Briefmarken im Ausland hergestellt werden müssten. Die Post lasse mit dem Entscheid der letzten Schweizer Briefmarken-Spezialdruckerei ein «einzigartiges Kulturerbe willentlich verludern». Die Substanz der Druckerei sei durch Managementfehler, schleichendes Outsourcing und den Verzicht auf Investitionen «langsam ausgehöhlt worden», sagte Hans Ueli Ruchti, Generalsekretär der Gewerkschaft Kommunikation.
Montag
11.06.2001