Der Konzern Media For Europe (MFE) des verstorbenen Ministerpräsidenten und «Medienpaten» Silvio Berlusconi ist laut Medienberichten auf der Suche nach Krediten in Höhe von insgesamt 3,4 Milliarden Euro. Es geht um die mögliche Übernahme von ProSiebenSat.1.
Dagegen formiert sich Widerstand. In einem Statement forderte der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) mehrere europäische Grossbanken dazu auf, dem Berlusconi-Konzern keine Kredite für die Übernahme des deutschen Privatfernsehens zu geben. Einer der möglichen Geldgeber soll die Deutsche Bank sein.
Neben der geballten Marktmacht, die durch die Übernahme entstehen würde und dem Wettbewerb unter Europas Privatsendern nicht guttäte, fürchtet der Verband den «rechtspopulistischen Kurs» von MFE.
Es deute auch nach dem Tod von Firmengründer Silvio Berlusconi nichts darauf hin, dass dessen Medienkonzern moderatere Töne anschlage. «Die Informationsanteile am Programm von ProSiebenSat.1 dürfen nicht auf autokratischen Populismus getrimmt werden», so der Journalisten-Verband.
Falls die Kredite zustande kommen, droht laut DJV die Übernahme von ProSiebenSat.1 durch MFE bereits im kommenden Jahr.