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Dienstag
25.11.2003

Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) hat gegen das Arbeitsverbot für den arabischen TV-Nachrichtensender El Arabija in Irak protestiert. Irakische Polizisten hatten am Montag das Büro von El Arabija gestürmt und Einrichtungen beschlagnahmt. Der von den USA eingesetzte irakische Regierungsrat sollte besser eine unabhängige Medienaufsicht einrichten, anstatt Journalisten an der Ausübung ihrer Arbeit zu hindern, kritisierte der Generalsekretär der Organisation, Robert Ménard, am Dienstag in Paris.

Das Büro von El Arabija soll geschlossen bleiben, bis sich das von Dubai aus sendende Programm schriftlich verpflichtet, nicht zu Gewalt aufzurufen. «Der Umgang mit Nachrichten unterliegt allein der Verantwortung der Nachrichtenredaktoren» erklärte Ménard. Die neuen irakischen Behörden sollten nicht versuchen, die redaktionelle Linie eines Mediums durch Zwang zu ändern. «Solche Methoden gehören in die Vergangenheit und stehen im Widerspruch zu den Versprechen von Demokratie, die den Irakern gemacht wurden.» Am 16. November hatte El Arabija in seinem Programm ein Tonband mit einer Stimme abgespielt, die dem gestürzten Machthaber Saddam Hussein zugeschrieben wurde. Darin wird der Kampf gegen die irakischen Behörden, die mit den US-Besatzern zusammenarbeiten, als «legitime Pflicht» bezeichnet. Vergleiche auch Polizei schliesst Büro von El Arabija in Bagdad