Ungewöhnliche Protestaktion bei der «Washington Post»: Diese Woche erscheinen fast alle Artikel ohne die Namen ihrer Verfasser. Mit der Weigerung, ihre Artikel zu zeichnen, protestieren die «Post»-Journalisten, Redaktoren und Fotografen gegen die schleppenden Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag. Nicht einigen mit dem Management konnte sich die Gewerkschaft «Newspaper Guild», die gegen 1450 Mitarbeiter der «Post» vertritt, unter anderem über die Höhe der Mindestlöhne. Der bisherige Vertrag lief am 18. Mai aus. Seither suchen Gewerkschaft und Management eine neue Lösung. Rick Weiss, Co-Direktor der Gewerkschaft, sagte der «New York Times» (NYT): «Wir werden die ganze Woche weiter protestieren, um gegenüber dem Management ein Zeichen zu setzen, dass da mehr als nur ein paar Angestellte unzufrieden sind. Ziel ist es, dass wir uns wieder an einen Tisch setzen können und endlich zum Abschluss einer Vereinbarung kommen.» Für Patricia Dunn, Vizepräsidentin der «Post», ist laut NYT hingegen klar: «Wir wären bereit für weitere Gespräche - aber die Gewerkschaft glaubt offenbar, dass man mit Druck mehr erreicht als mit Verhandlungen.»
Mittwoch
02.10.2002