Content:

Mittwoch
28.10.2009

Der mit 3,4 Milliarden Euro verschuldete deutsche Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 «vollzieht eine Kehrtwende», meldete das deutsche «Handelsblatt» am Mittwoch: Die private Sendergruppe wolle sich künftig nicht mehr hauptsächlich auf Einnahmen aus dem Verkauf von Werbezeiten verlassen und plane langfristig, Nutzungsgebühren für die Zuschauer von Pro Sieben, Sat1 und Kabel 1 einzuführen. «Die Richtung ist für uns klar: Wir müssen vom Werbemarkt unabhängiger werden», zitiert das «Handelsblatt» den Vorstandsvorsitzenden Thomas Ebeling. Allerdings brauche der Wandel Zeit und sei nur in vielen kleinen Schritten zu schaffen, habe er weiter gesagt.

«Für die Zukunftsfähigkeit des Konzerns ist es enorm wichtig, dass wir Beziehungen zu den Endkunden aufbauen, etwa über Pay-TV, Video-on-Demand oder andere Geschäftsmodelle», wird Ebeling weiter zitiert. Bis 2014 wolle der TV-Verbund etwa 30 Prozent seiner Einnahmen ausserhalb der Werbung erzielen. Das wäre doppelt so viel wie jetzt. Im vergangenen Jahr musste die Gruppe bei einem Umsatz von 3,1 Milliarden Euro einen Verlust von 129 Millionen Euro hinnehmen.