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Montag
09.06.2003

Der deutsche Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 will 2003 trotz roter Zahlen zu Jahresbeginn mit Gewinn abschliessen. Das sagte Urs Rohner, Chef der Sender-Gruppe, der «Süddeutschen Zeitung» vom Samstag. Zugleich betonte Rohner, ProSiebenSat.1 sei auch nach dem Platzen der Übernahme der Muttergesellschaft KirchMedia durch US-Milliardär Haim Saban voll handlungsfähig.

Rohner begrüsste das Vorhaben des Insolvenzverwalters und der Geschäftsführung der KirchMedia, das Geschäft der Gruppe ProSiebenSat.1 und des Kirch-Filmrechtehandels mit Hilfe der Banken zunächst in Eigenregie weiterzuführen. «Eine stabile Lösung, wie sie jetzt vorgesehen ist, wird die Unruhe im Unternehmen beseitigen», sagte er. Im ersten Quartal hatte ProSiebenSat.1 einen Verlust von 33 Millionen Euro gemacht. Im zweiten Dreimonatsabschnitt soll das Ergebnis wieder positiv sein, sagte Rohner.

Unterdessen haben Medienexperten Bedenken gegen eine Beteiligung der halbstaatlichen Landesbank an ProSiebenSat.1 geäussert. Nach dem Absprung Sabans müssen die Gläubiger-Institute, darunter auch die HypoVereinsbank und die Commerzbank, die insolvente TV-Gruppe finanzieren. Eine Beteiligung der Landesbank sei prüfungsbedürftig, sagte der Vorsitzende der Landesmedienanstalten (DLM) Wolfgang Thaenert, dem «Münchner Merkur» vom Samstag. «Dabei handelt es sich um ein staatliches Unternehmen. Der Staat darf in Deutschland aber keinen Rundfunk veranstalten.» Alles zu ProSiebenSat.1 und der Kirch-Pleite im Archiv