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Montag
10.06.2002

Das Ringen um die KirchMedia geht in die entscheidende Runde: Noch diese Woche soll das Insolvenzverfahren gegen die KirchMedia, zu welcher der TV-Sender ProSiebenSAT.1 und der Filmrechtehandel gehören, formal eröffnet werden. Gleichzeitig bahnt sich eine Übernahme der KirchMedia durch ein Konsortium der deutschen WAZ-Gruppe an, der die Commerzbank und das Hollywood-Studio Columbia TriStar angehören. «Die Gespräche sind sehr weit fortgeschritten», schreibt die DPA. Entscheidungen seien aber noch keine gefallen.

Nach Informationen des «Handelsblatts» will die WAZ-Gruppe etwa 2 Mrd. Euro für die Film- und Sportrechte sowie die ProSiebenSAT.1-Mehrheit zahlen. Damit könnten die Verbindlichkeiten der KirchMedia weitgehend bezahlt werden. KirchMedia hatte vor zwei Monaten einen Insolvenzantrag gestellt. Über 50 Medienunternehmen und Finanzinvestoren bekundeten Interesse an Teilen oder einer Komplettübernahme. Die WAZ-Gruppe sei auch weiterhin an einer Übernahme der 40-Prozent-Beteiligung von Kirch am Axel Springer Verlag interessiert. Verlegerwitwe Friede Springer lehnt einen Einstieg des Konkurrenten aber ab.