«Das war das schlechteste Jahr, seit es das Privatfernsehen
überhaupt gibt», sagte Urs Rohner, der Konzernchef von Deutschlands grösstem Fernsehkonzern ProSieben Sat.1 am Mittwoch in München. Und ein Ende der Werbeflaute sei nicht abzusehen - im Gegenteil: Das erste Quartal werde nochmals schlechter ausfallen als im Vorjahr. Im vergangenen Jahr brach der Vorsteuer-Gewinn bei ProSieben Sat.1 um 78% auf 21 Mio. Euro ein. Für den drastischen Gewinnrückgang war nach Rohners Worten neben der Werbeflaute auch die Pleite der Muttergesellschaft KirchMedia verantwortlich, die zugleich die wichtigste Programmlieferantin der Fernsehsender ist. Der Umsatz blieb mit rund 1,9 Mrd. Euro um 6% unter dem Vorjahreswert. Bereits im Jahr 2001 hatte die Sendergruppe den Rückgang im Werbemarkt drastisch zu spüren bekommen und einen deutlichen Gewinnrückgang verbucht.
Sorgenkind der ProSieben-Sat.1-Gruppe bleibt der Sender Sat.1. Dort erhöhte sich der Verlust vor Steuern im vergangenen Jahr um 27% auf 98 Mio. Euro. Die Werbeeinnahmen durch die Fussball-Weltmeisterschaft blieben mit 29 Mio. Euro deutlich unter den Erwartungen. Der Umsatz lag mit 777 Mio. Euro um 6% unter dem des Vorjahres. Auch das Flaggschiff ProSieben konnte Umsatz und Ertrag nicht auf dem Niveau des Jahres 2001 halten. Die Erlöse sanken um rund 10% auf 778 Mio. Euro, der Gewinn vor Steuern um 21% auf 206 Mio. Euro. Bei Kabel 1 brach der Vorsteuergewinn sogar um 65% auf 12 Mio. Euro ein. Verbessern konnte sich hingegen der Nachrichtensender N24 mit einem Umsatz von 95 Mio. Euro (plus 42%). Der Verlust verringerte sich von 38 Mio. auf 21 Mio. Euro. Siehe auch: ProSiebenSAT.1 in der Verlustzone
Mittwoch
19.02.2003