Der frühere italienische Ministerpräsident Massimo D`Alema hat ein Weingut in Umbrien erworben und ist unter die Winzer gegangen. In Zürich präsentierte er letzte Woche - als Promotionstour - seinen erstmals gekelterten Rotwein «Narnot» den Weinexperten und interessierten Gästen im Zunfthaus zur Zimmerleuten.
D`Alema war Ende der neunziger Jahre im letzten Jahrhundert als Primo Ministro etabliert worden, zwischen den Berlusconi-Perioden, und amtete später noch als Aussenminister einer italienischen Regierung.
Inzwischen hat er zusammen mit seiner Frau Linda das Weingut «La Madeleine» als junges Unternehmen gegründet und «für die Kinder aufgebaut», wie er gegenüber dem Klein Report erwähnte. Eine interessante Investition, weil der Weinbau in Italien als landwirtschaftliche Produktion noch eine gute Rendite erwirtschaften kann. Der Rotwein «Narnot» kommt für 50 Franken pro Flasche (Private) in den Handel; was bei einer geplanten Jahresproduktion von 40 000 Flaschen ein schönes Sümmchen ergibt.
Vom verwilderten Gut ist nur der Name geblieben, der von den vorherigen Eigentümern stammt. Von den 15 Hektaren Land wurden auf 6 Hektaren Weinreben angepflanzt und zwar die eher seltene Sorte Cabernet Franc, die vor allem noch im Bordelais angebaut wird. Neben dieser Sorte liess D`Alema auch Pinot-Noir-Rebstöcke pflanzen; daraus wird ein Schaumwein, Spumante rosé «Nerosé», gekeltert.
In der Degustation zeigten sich die Weine von der besten Seite. Gekeltert wurden die Weine von Riccardo Cottarella, der auch als Präsident von Italiens Önologen-Vereinigung wirkt. Der aus 100 Prozent Cabernet-Franc-Trauben erzeugte Rote ist sortentypisch und intensiv harmonisch, mit Schokoladenote, und wird vom Weinguide Veronelli bereits hochgelobt. Dieser Meinung schliesst sich auch der Klein Report an. Es handelt sich sicher um ein Spitzengewächs.