Der «Marché du Film» in Cannes hat in diesem Jahr online stattfinden müssen. SWISS FILMS war mit einem virtuellen «Stand» vertreten.
Im Gespräch mit dem Klein Report zeigt sich Catherine Ann Berger, die Direktorin von SWISS FILMS, sehr zufrieden mit den Events der letzten Tage.
«Der Kampf um die Aufmerksamkeit ist gross. Die Leute mussten uns im Netz suchen, weil man sich nicht am Stand treffen kann. Aber auf der Webseite von SWISS FILMS können wir aktuell einen sehr hohen Traffic verzeichnen.»
In Cannes hat SWISS FILMS am Mittwoch in einem exklusiven Showcase über die Filme informiert, die sich im Rahmen des TorinoFilmLab und in Partnerschaft mit dem TFL ScriptLab in Entwicklung befinden.
In einem Booklet wird über den aktuellen Stand dieser Projekte informiert. Auch hier kann sich Berger freuen: «Während des Online-Marktes hatten wir so viele Klickzahlen auf das Booklet wie normal in einem Jahr.»
Allerdings muss die Agentur zur Promotion des Schweizer Films auch ein paar Abstriche bei ihrer Arbeit zur Unterstützung von Verleihern und Sales hinnehmen. «Zufälligkeiten können nicht ersetzt werden. Es gibt nicht mehr die glückliche Begegnung auf dem Weg vom Stand zum Kino, wo man sich spontan für ein schon lange gewünschtes Meeting verabreden kann», bedauert Catherine Ann Berger.
Für die Zukunft hoffen die Direktorin und ihr Team deshalb, dass SWISS FILMS die Vorteile von beiden Systemen nützen kann. «Wir werden inskünftig auf zwei Vektoren arbeiten, eine hybride Form von Online-Marketing und einer Präsenz vor Ort.»
Ebenfalls beibehalten will SWISS FILMS die extra für die Online-Präsentation entwickelte Form der Pitch-Videos. Die mit einem externen Coach realisierten Mini-Filme waren sehr gefragt. «Das wollen wir auf jeden Fall fortsetzen. »
Noch einmal online hat SWISS FILMS am Donnerstag die Schweizer Filme vorgestellt, die in Partnerschaft mit dem Internationalen Filmfestival von Locarno im Rahmen des Wettbewerbs «The Films After Tomorrow» selektioniert worden sind.
Diese Initiative will Filmschaffende unterstützen, deren Projekte wegen der Pandemie ins Stocken geraten sind. Am 15. August vergeben zwei Jurys die Preise, die für die Fertigstellung des Films und/oder den Neustart der Produktion bestimmt sind. Das beste internationale und das beste Schweizer Projekt erhalten je einen Pardo 2020 im Wert von 70'000 Franken. Der Campari Award über 50'000 Franken und der Swatch Award über 30'000 Franken werden an ein internationales Projekt vergeben, während die SRG SSR ein Schweizer Projekt mit Fernsehwerbezeit im Medienwert von 100’000 Franken unterstützt.
Die künstlerische Leiterin Lili Hinstin hat gemeinsam mit der Auswahlkommission des Locarno Film Festivals insgesamt 545 eingereichte Projekte aus 101 Ländern für «The Films After Tomorrow» begutachtet und 20 Produktionen für den Wettbewerb um die beiden Pardo 2020 und zusätzliche Auszeichnungen nominiert. Bei den zehn Werken für die Schweizer Selektion sind Projekte ausgewählt worden von Andreas Fontana, Michael Koch, Pierre-François Sauter, Eric Baudelaire, Mohammed Soudani, Anna Luif, Raphaël Dubach und Mateo Ybarra, Elie Grappe, Cyril Schäublin, Marí Alessandrini.
Im Hochsommer erhält das Publikum von Locarno 2020 vom 5. bis 15. August online einen Vorgeschmack auf die Wettbewerbsprojekte. In der Sektion «The Films After Tomorrow» werden auf der Festival-Website neben den Synopsen auch Bilder des Films aufgeschaltet sowie Videos, in denen die Regisseurinnen und Regisseure ihre Projekte vorstellen.