Noch vor Ende seines ersten Amtsjahres reagiert der ProLitteris-Chef Philip Kübler auf die Negativmeldungen und richtet die Urheberrechtsgesellschaft für Literatur und Kunst neu aus. An der Generalversammlung am Samstag in Lugano gab er bekannt, dass die Genossenschaft mit Sitz in Zürich ihre Verwaltungskosten senkt, die Transparenz der Zahlen und Leistungen erhöht und die internen Kontrollen stärkt.
Das angelaufene Sparprogramm hat schon im laufenden Jahr 2015 Kostensenkungen von deutlich über 750 000 Franken bewirkt und für das Folgejahr 2016 ist ein weiterer Rückgang in dieser Grössenordnung vorgesehen. Die Einsparungen werden den Urheberinnen und Urhebern und den Verlagen zukommen, die ihre Rechte an die ProLitteris abgetreten haben und auf eine effiziente Geschäftstätigkeit angewiesen sind.
Das operative Massnahmenpaket umfasst gemäss Medienmitteilung einen sozialverträglichen Personalabbau im Bereich Sachbearbeitung und Administration in der Höhe von 3,7 Stellen. Zudem wird die Geschäftsleitung ab 2016 niedrigere Bruttojahressaläre beziehen und verkleinert.
Zur Klärung ihrer Führungs- und Arbeitsprinzipien hat der aktuell 12-köpfige Vorstand zudem ein neues internes Reglement in Kraft gesetzt, das die Umsetzung der Anforderungen an eine wirtschaftliche Geschäftsführung und das Selbstverständnis der ProLitteris klarstellt. Neu gelten ausdrückliche Ziele und Abläufe für die Unternehmenssteuerung (Governance), das Risikomanagement und die Compliance (Rechtsbefolgung).
Nebst einer neuen Website inklusive elektronischer Rechteverwaltung führt die Fürsorge-Stiftung der ProLitteris ab nächstem Jahr zwecks vermehrtem sozialem Mitgliederschutz eine Verbesserung der Rente für gemeinsam besteuerte Personen ein.