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Montag
22.04.2024

Vermarktung

«Die unternehmerischen Entscheidungen liegen bei Stefan Sommerhalder und mir», sagt der Geschäftsleiter von Cover Media, Michel Zürcher... (Bild: zVg)

«Die unternehmerischen Entscheidungen liegen bei Stefan Sommerhalder und mir», sagt der Geschäftsleiter von Cover Media, Michel Zürcher... (Bild: zVg)

Redaktorin Christine Huber hat sich mit Michel Zürcher, Geschäftsleiter von Cover Media, über das hauseigene Tonstudio, Radiowerbung und die Positionierung nach der Übernahme von seinem Vater Hans-Ueli Zürcher unterhalten.

Die Vermarktungsagentur, die ihren Sitz im Basler Quartier Gundeldingen hat, beschäftigt neun Mitarbeitende. Vier sind in dem Team Vollzeit beschäftigt, die anderen haben ein Pensum zwischen 40 bis 80 Prozent.

Begonnen hatte Cover Media 1996 als Radiovermarkter. Als einziger Vermarkter hatte die Agentur auch ein hauseigenes Tonstudio. Wie ist mit dem Lauf der Zeit das Angebotsspektrum gewachsen?
Michel Zürcher: «In den vergangenen Jahren haben wir unser Geschäft stetig weiterentwickelt. Insbesondere durch unsere Kundenbasis konnten wir unser Angebot an Werbeträgern erweitern und diese erfolgreich vermarkten. Lassen Sie mich ein konkretes Beispiel dazu geben: Ein Kunde hatte den Wunsch, einen Imagewerbespot für das Kino zu produzieren. Sein Ziel war es, seine Firma mit 200 Mitarbeitern im Sommer beim Open-Air-Kino auf dem Münsterplatz in Basel zu präsentieren. Das haben wir mit unseren Tonstudio für Werbung, das wir vor ein paar Jahren aufgebaut haben, realisiert. Wir haben viel Wissen erworben und beträchtliche Zeit und Geld investiert. Viel erlernen müssen. Wir haben den Auftrag dankend angenommen und den Spot erstellt.»

Und wie gings weiter?
Zürcher: «Nach der Fertigstellung des Kinospots stellte der Kunde berechtigte Fragen nach weiteren Möglichkeiten der Verwendung. Dank unseres umfangreichen Netzwerks konnten wir ihm verschiedene Optionen aufzeigen. So lief sein Spot nicht nur im Kino, sondern auch auf anderen Kanälen. Der Kunde war mit dem Ergebnis zufrieden, und wir konnten unser Leistungsportfolio erweitern und neue Kunden gewinnen.»

Welche Vorteile hatte das eigene Tonstudio?
Zürcher: «Die Produktion ist unser zweites Standbein und ist von gleicher Bedeutung wie unsere Vermarktungsaktivitäten. Sie dient immer wieder als Ausgangspunkt für neue Geschäfte und Beziehungen, wie bereits oben beschrieben. In diesem Jahr investieren wir beträchtliche Mittel, um unsere Produktionskapazitäten zu erneuern und weiter auszubauen.»

Wie geht es dem Unternehmen heute wirtschaftlich?
Zürcher: «Unser Unternehmen geht es dank unserer grossartigen und äusserst treuen Kunden gut. Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Loyalität unserer Mitarbeiter ist von grosser Bedeutung. Sie zeigen eine bemerkenswerte Verbundenheit zum Unternehmen, sind äusserst engagiert und tragen massgeblich zur Weiterentwicklung bei. Dennoch ist es von entscheidender Bedeutung, stets wachsam zu sein, da unsere Mitbewerber nicht untätig sind. Wir müssen kontinuierlich unsere Unternehmensprozesse überdenken und anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Augen und Ohren offenlassen.»

Wie ist ihre Kundenstruktur und weshalb konzentrieren Sie sich so stark auf die Nordwestschweiz?
Zürcher: «Wir konzentrieren uns nicht nur auf die Nordwestschweiz. Unsere Aktivitäten sind Schweizweit ausgerichtet. Wir haben fantastische Kunden im Mittelland sowie in der Region Bern und Zürich. Trotzdem nimmt die Nordwestschweiz eine bedeutende Stellung innerhalb der Schweiz ein, da sie eine Fülle interessanter Unternehmen beherbergt. Als zweitwichtigste Wirtschaftsregion des Landes stellt sie eine zentrale Drehscheibe dar. Warum also jedes Mal den Jurabogen überwinden, wenn wir hier vor Ort alles finden, was wir brauchen? Wir bauen unsere Kundenstruktur stetig in der Nordwestschweiz aus.»

Von Beginn an machen Sie Radiowerbung. Wo steht das Medium Radio bezüglich Radiowerbung aus Ihrer Sicht heute?
Zürcher: «In heutigen Marketingausbildungen wird schnell klar, dass Radio oft als Begleitmedium betrachtet wird. Diese Erkenntnis prägt dann die späteren Entscheidungen der Marketingverantwortlichen. Persönlich höre ich gerne ausländisches Radio, wo nicht nur Absatz und Umsatz beworben werden, sondern auch grosse Unternehmen den Kanal für Imagewerbung nutzen. Radiowerbung hat definitiv eine Zukunft aber die Verantwortlichen sollten sich wieder mehr getrauen.»

Was ist Ihnen beim Kundenkontakt besonders wichtig? Weshalb sollen potenzielle Kunden zu Ihnen kommen?
Zürcher: «Der gegenseitige Austausch steht im Mittelpunkt unserer Dienstleistungen. Diese entstehen aus kontinuierlichen Gesprächen mit unseren Kunden. Unser Ziel ist es nicht nur, fertige Produkte anzubieten, sondern die Kunden aktiv in Produktions- und Vermarktungsprozesse einzubeziehen. Besonders bei Produktionen streben wir nach einem Erlebnis. Zum Beispiel bieten wir die Möglichkeit, live bei Tonaufnahmen vor Ort dabei zu sein. So kann der Kunde den Entstehungsprozess seines Werbespots miterleben. Wenn unseren Kunden dieses Erlebnis gefällt, werden sie es gerne weiterempfehlen, und wir profitieren von positiven Mundpropaganda-Empfehlungen.»

Ihre Wünsche für die Zukunft?
Zürcher: «Es ist wichtig, dass unsere Motivation intakt bleibt, damit wir diese an unsere Kunden weitergeben können und dadurch weitere grossartige Projekte realisieren können. Wir müssen unseren Geist stets für Neues offenhalten, um innovative Lösungen zu entwickeln und uns kontinuierlich weiterzuentwickeln.»

Wie sieht eine positive Zukunft für Ihre Vermarktungsagentur aus?
Zürcher: «Unser Ziel ist es, uns in der Nordwestschweiz noch stärker zu etablieren.»

Wie läuft die Nachfolgeregelung weiter ab und wie stark ist Ihr Vater Hans-Ueli Zürcher noch engagiert?
Zürcher: «Er ist nicht mehr stark involviert, bleibt jedoch weiterhin Inhaber. Die unternehmerischen Entscheidungen liegen nun bei Stefan Sommerhalder und mir.»

Wie ist der Übergang zu Ihnen geplant?
Zürcher: «In den letzten Monaten konnten wir einiges in die Wege leiten, indem wir Arbeitsbereiche neu strukturiert und Abläufe optimiert haben. Der Übergang ist nun grösstenteils abgeschlossen.»