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Dienstag
08.06.2010

Das 1931 als «Schweizerische Invaliden-Zeitung» gegründete «Procap-Magazin» erscheint am Dienstag erstmals im neuen Gewand. Auf dem Titelbild begrüsst der Autist Olivier Cachemaille die Leserschaft mit einem herzhaften Lachen. Die Lebensfreude, die der junge Mann aus Lausanne ausstrahlt, soll das neue Heftkonzept widerspiegeln.

Procap, die grösste Selbsthilfeorganisation von Menschen mit Behinderung in der Schweiz, hat ihr Mitgliedermagazin zur bunten Illustrierten umgemodelt. Das Heft zeigt in einem farbenfrohen Bilderbogen auf, wie sich der Behindertensport in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat, lässt zahlreiche Prominente wie Bundesrat Ueli Maurer und Nationalratspräsidentin Pascale Bruderer zum 50-Jahr-Jubiläum von Procap Sport gratulieren und schildert, wie Heimbewohner ihre Körperfitness steigern wollen, indem sie sich halbtags im Hand- statt im Elektrorollstuhl fortbewegen. Hinzu kommen zahlreiche feste Rubriken.

So wird neu in jedem Heft eine Frau oder ein Mann mit Handicap besucht und zugleich für das Titelbild abgelichtet. Ein bissiger Cartoon will beweisen, dass Menschen mit Behinderung auch über sich selber lachen können. Und das Schlusswort wird stets der Bündner Dichter und Sänger Linard Bardill haben, der erzählt, wie sein geistig behinderter Sohn den Familienalltag immer neu auf den Kopf stellt.

«Das neue `Procap-Magazin` ist leserfreundlicher als das bisherige Heft», sagte am Montag Bruno Schmucki, Leiter Kommunikation und Marketing, gegenüber dem Klein Report. Die Auffrischung des Heftes sei geglückt. «Bislang war das Heft eine Fachzeitschrift über Behindertenanliegen. Das journalistische Engagement war hoch, doch ging ein wenig vergessen, dass Procap kein Fachverband, sondern eine Selbsthilfeorganisation für Menschen mit Behinderung ist», so Schmucki. «Das neue Konzept will die Mitglieder in den Mittelpunkt rücken.»

Mit lesernahen Alltagsreportagen sowie einem umfassenden Serviceteil über die Procap-Dienstleistungen soll das Magazin zugleich unterhaltsam und nützlich sein. Für die Änderung des optischen Erscheinungsbilds war die Berner Grafikagentur Büroz zuständig. «Wir haben für unsere Arbeit nicht etwa Behindertenmagazine durchgeblättert, sondern uns an der `Schweizer Illustrierten` orientiert», verriet Büroz-Mitinhaber Thomas Manz dem Klein Report. «Wir haben uns für eine dezente Buntheit entschieden. Grosse Bilder, die starke Präsenz der Procap-Hausfarben Orange und Violett und das wiederkehrende, an das Verbandslogo angelehnte Kreiselement sollen die Leserinnen und Leser ansprechen», erklärte Manz.

Er hat die bisher im A4-Format erscheinende Zeitschrift auch schrumpfen lassen. Sie ist neu 20 x 27 Zentimeter gross. «Das Heft ist so handlicher und näher am Leser», erklärte er den Entscheid. Dabei musste Manz aber auch einen Kompromiss eingehen. «Procap wollte eine schnörkellose Schrift, die grösser als bisher ist. Die Haupttexte werden nun in 12 Punkt gedruckt.»

Das «Procap-Magazin» erscheint neu viermal statt fünfmal pro Jahr. Ein Jahresabonnement kostet 20 Franken. Für Mitglieder ist die Zeitschrift gratis. Das aktuelle Heft sowie frühere Ausgaben sind als PDF und als Worddokument unter www.procap.ch/d/aktuell/zeitung.html abrufbar.