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Montag
23.06.2003

Die Senderfamilie Pro Sieben Sat.1 bietet 15 Mio. Euro weniger als die ARD für die TV-Rechte an der Fussball-Bundesliga. Trotzdem wird die Offerte nicht erhöht. Pro Sieben Sat.1 habe dem Schweizer Rechtevermarkter Infront 40 Mio. Euro für die Erstverwertungsrechte an den Samstags- und Sonntagsspielen der Bundesliga geboten und einen Betrag für jedes Live-Spiel, sagte Konzernchef Urs Rohner am Montag auf einem Medienkongress in Köln. «Wir sind nach wie vor bei der Fussball-Bundesliga im Gespräch», äusserte Rohner, «wir werden aber sicher nicht ein höheres Angebot machen.»

Damit dürfte die ARD den Zuschlag bekommen. Diese bietet 55 Mio. Euro für die Rechte an den Samstagsspielen, wie SWR-Intendant Peter Voss in der Diskussionsrunde mit Rohner und RTL-Chef Gerhard Zeiler bestätigte. Die Verhandlungen mit Infront sollten noch am Dienstag abgeschlossen werden, fügte Voss hinzu. Rohner und Zeiler, die Chefs der beiden grossen deutschen Privatfernsehgruppen, warfen der ARD Preistreiberei vor und sagten, die nun auf dem Tisch liegende Summe sei nicht zu refinanzieren. Es sei kritisch zu beurteilen, wenn die ARD mit den Gebührengeldern Preise für Sportrechte in die Höhe treibe.