Der deutsche Medienkonzern Pro Sieben Sat.1 Media AG erzielte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 144,5 Millionen Euro, nach 129 Millionen Euro Verlust im Vorjahr. Der Umsatz war mit 2,76 Milliarden Euro allerdings um 5,5 Prozent tiefer als im Jahr zuvor. Der gesamte TV-Werbemarkt sei doppelt so stark geschrumpft, betonte Vorstandschef Thomas Ebeling am Donnerstag in Unterföhring.
Laut eigenen Angaben habe der Fernsehkonzern seine Kosten im vergangenen Jahr aber um 10 Prozent senken können. «Die Pro Sieben Sat.1 Group hat 2009 ein straffes Kosten- und Cashflow-Management verfolgt und gleichzeitig gezielt in die Qualität ihrer Programme investiert. Der Abschluss langfristiger Lizenzverträge mit grossen Hollywood-Studios wie Twentieth Century Fox Television für die Sender in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist ein Beispiel für den deutschsprachigen Raum», schreibt der deutsche Medienriese.
Doch die Situation bleibe angespannt, sodass eine «straffe Kostenkontrolle» weiterhin im Zentrum stehe, kündigte der seit einem Jahr amtierende Konzernchef an. So müsse der defizitäre Nachrichtensender N24 Personal abbauen und werde umstrukturiert oder verkauft, sagte Ebeling. Auch die Verluste im Nachrichtengeschäft von Pro Sieben, Sat.1 und Kabel 1 müssten deutlich reduziert werden. Ein weiterer Personalabbau sei nach dem Umzug des Senders Sat.1 von Berlin nach München und dem Wegfall von 500 Stellen aber nur bei N24 in Sicht.
Als Dividende sollen erneut nur 2 Cent pro Aktie ausgeschüttet werden. Zugleich wolle er neue Einnahmequellen im Online-Geschäft und im Pay-TV erschliessen. Während im eigenen Land die Zuschaueranteile wie auch Werbeeinnahmen weiterhin leicht steigen würden, läuft es bei den ausländischen Sendern, die Pro Sieben Sat.1 den beiden Hauptaktionären, den Finanzinvestoren KKR und Permira, abgekauft hatte, nicht so rosig: Umsatz und Betriebsergebnis der nord- und osteuropäischen Sender brachen ein, und die Aussichten bleiben trüb. Immerhin konnte der Konzern seinen gewaltigen Schuldenberg von 3,4 auf 3,3 Milliarden Euro reduzieren.
Freitag
05.03.2010



