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Freitag
23.05.2003

Die geplante Übernahme von Pro Sieben durch den US-Milliardär Haim Saban wird zu einem Fall für die Gerichte: Ein Grossaktionär der TV-Gruppe Pro Sieben Sat 1 verklagt die deutsche Börsenaufsicht BaFin in einem Präzedenzfall für die Rechte von Minderheitsaktionären. Die US-Investorengruppe K-Capital Partners - die nach eigenen Angaben 8,03 Prozent der Pro-Sieben-Vorzugsaktien hält - will laut der deutschen Ausgabe der «Financial Times» vom Freitag erreichen, dass die Behörde die freien Aktionäre im Fall Saban hinzuzieht. Das verweigert die BaFin bislang. K-Capital hat eine 13-seitige Beschwerde beim Oberlandesgericht Frankfurt eingereicht.

Kern des Streits ist die Frage, ob Saban den freien Aktionären von Pro Sieben das gesetzliche Pflichtangebot machen muss. Saban argumentiert, er sei davon befreit, da die TV-Gruppe ein Sanierungsfall sei. Die Anwälte von K-Capital halten das für unsinnig und haben bei der BaFin mehrfach Anträge auf Akteneinsicht und Hinzuziehung zum Befreiungsverfahren gestellt. Das wurde mit dem Argument abgewiesen, die Behörde agiere ohnehin im öffentlichen Interesse. Mehr zu Saban und ProSieben im Archiv