Der erste ProLitteris-Preis ging vor zwei Jahren an Vertreter aus der Sparte Literatur, der zweite an die Sparte bildende Kunst und Fotografie. In diesem Jahr nun wurden zum ersten Mal Journalisten mit dem Preis ausgezeichnet.
Der Hauptpreis geht in diesem Jahr an die beiden Zürcher Journalisten und Autoren Al Imfeld und Viktor Parma. Sie werden von der Stiftung Kulturfonds ProLitteris für ihr herausragendes berufliches Gesamtwerk als kritisch hinterfragende und recherchierende Journalisten sowie Sachbuchautoren ausgezeichnet.
Al Imfeld (79) gilt als Afrikakenner und hat über 50 Sachbücher, Erzähl- und Gedichtbände veröffentlicht, oft zu entwicklungspolitischen Themen. Er wechselte nach Studien der Theologie, Philosophie, Entwicklungssoziologie und Tropenlandwirtschaft zum Journalismus.
Viktor Parma (64) begann seine journalistische Laufbahn in den 70er-Jahren bei der Schweizerischen Depeschenagentur. Später war er als Bundeshausjournalist für die «Bilanz», die «Weltwoche», die «Basler Zeitung» und den «Sonntagsblick» tätig. Heute ist Parma freier Publizist und Buchautor.
Die Jury, die den Preis im Wert von 40 000 Franken vergeben hat, lobt den «aussergewöhnlich guten Journalismus», der erst dann entstehe, wenn «die ausgetretenen Pfade» verlassen würden. Jurymitglieder waren Constantin Seibt, Lotta Suter, Gerhard Lob und Marie-Pierre Genecand.
Viktor Parma und Al Imfeld wiederum durften den ProLitteris-Förderpreis verleihen. Sie vergaben diesen an den Journalisten und Erklärung-von-Bern-Mitarbeiter Oliver Classen.
Der ehemalige «Werbewoche»- und «Handelszeitung»-Redaktor wurde vor allem für die Publikation «Rohstoff: Das gefährlichste Geschäft der Schweiz» für die Erklärung von Bern gelobt, die «eine genuin journalistische Leistung» sei. Der Förderpreis ist mit 10 000 Franken dotiert.