Den deutschen Kabarett- und Comedypreis Prix Pantheon 2005 erhalten die beiden Künstler Andreas Thiel aus der Schweiz und Michael Ehnert. Der Jurypreis in der Kategorie «Frühreif und Verdorben» ging an den 1971 in Bern geborenen Schauspieler, Autor und Kabarettisten Thiel, wie das Pantheon-Theater am Freitag in Bonn mitteilte. Den Publikumspreis «Beklatscht und Ausgebuht» gewann der 1967 in Hamburg geborene Schauspieler, Regisseur, Autor und Kabarettist Ehnert. Er begeisterte das Publikum im Pantheon mit seinem aktuellen Bühnensolo «Mein Leben». Der diesjährige Pantheon-Sonderpreis «Reif und Bekloppt» war bereits dem bayerischen Musiker und Kabarettisten Georg Ringsgwandl verliehen worden.
Die drei Preise, die seit 1995 vergeben werden und als begehrte Kleinkunst- und Comedyauszeichnungen im deutschen Raum gelten, sind mit jeweils 4000 Euro (gut 6000 Franken) dotiert. Bei der «Kleinkunst-Olympiade» der 11. German-Spass-und-Satire-Open wetteiferten im Pantheon geladene Kabarettisten, Komiker und Musik-Comedygruppen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum. Thiel sei «der schwärzeste Politiksatiriker der Schweiz», gleichzeitig aber auch ein poetischer Schwärmer mit gefährlichen Gedankengängen, urteilte die Jury nach dessen Auftritten. Seine Sprache sei messerscharf, seine seien Texte philosophisch und frech. Er sehe zwar aus wie ein Engel - seine Werke jedoch seien «teuflisch provokativ, scharfzüngig, respektlos und gut recherchiert».
Freitag
29.04.2005