Die milliardenschwere Privatisierung der tschechischen Telefongesellschaft Cesky Telecom unter Beteiligung der Deutschen Bank ist vorerst gescheitert. Damit muss die Swisscom weiterhin auf den Verkauf ihres 13-Prozent-Anteils an Cesky warten. Erst im August hatte die sozialliberale Regierung für 1,82 Mrd. Euro (knapp 2,7 Mrd. Franken) dem Konsortium aus Deutscher Bank und der dänischen TDC den Zuschlag für 51 Prozent an der halbstaatlichen Cesky Telecom erteilt. Bedingung war allerdings, dass die beiden Gesellschaften auch den bereits privatisierten Anteil übernehmen. Die Swisscom und die niederländische KPN halten zusammen über die Firma TelSource 27 Prozent an Cesky Telecom und wollten ihre Beteiligung gemeinsam mit dem 51-Prozent-Mehrheitspaket Tschechiens verkaufen. An TelSource hält Swisscom 49 Prozent. Der Swisscom hätten durch den Verkauf gemäss früheren Angaben rund 500 Mio. Franken zufliessen sollen.
Die im Konsortium TelSource zusammengeschlossenen KPN und die Swisscom hätten jedoch das letzte Angebot von Deutscher Bank und TDC abgelehnt, sagte Finanzminister Bohuslav Sobotka. Und Informationsminister Vladimir Mlyna ergänzte, das Konsortium um das deutsche Kreditinstitut habe «nicht gut verhandelt». Der Finanzminister will nun der Regierung bis zum 30. Januar 2003 einen Plan für das weitere
Vorgehen bei der Privatisierung des früheren Monopolisten vorlegen. Die konservative Opposition in Prag nannte das Scheitern «ein Fiasko» und warf der Regierung «Versagen» vor. Mehr dazu: Cesky Telekom: Swisscom unterliegt im Bieterverfahren
Mittwoch
27.11.2002