In der TV-Werbung brechen goldene Zeiten für Vermarkter und Agenturen an. Die EU-Kommission will deutschen Privatsendern wie RTL oder ProSiebenSat.1 erlauben, längere Werbeblöcke zur Primetime zu zeigen.
Sollte die EU-Kommission mit ihrem Vorschlag tatsächlich durchkommen, dann erlaubt es den Sendern noch mehr Werbeeinspieler zur besten Sendezeit ab 20.15 Uhr zu bringen. Denn voraussichtlich ab 2018 soll es dann den Fernseh-Stationen möglich sein, Filme und Shows alle zwanzig Minuten zu unterbrechen. Auch die Werbeminuten sollen ausgeweitet und nicht mehr auf zwölf Minuten begrenzt werden.
Was für die Sender fast einem paradiesischen Zustand gleicht, könnte schnell ins Gegenteil umschlagen. Denn sollten RTL und ProSiebenSat.1 ihre Werbeblöcke zur besten Sendezeit ausdehnen, drohen ihnen die Zuschauerzahlen wegzubrechen.
«Falls in der Primetime zu viel Werbung läuft, steigen die Zuschauer aus. Entweder verschieben sich dann die Zeitkurven der Primetime – oder Nutzer laufen vollends zu Netflix und Co. über. Vor allem jene, die Serien und Blockbuster lieben», meint Joachim Weidemann, TV- und Internetspezialist bei der Unternehmensberatung Bartholomäus & Cie. gegenüber Meedia.