Könnte nach dem Ewig-Dauerbrenner Brexit nun der Crownexit kommen? Die BBC strahlte am vergangenen Wochenende ein ausführliches Interview aus mit Prinz Andrew, dem zweiten und skandalträchtigsten Sohn der beliebten Queen Elisabeth II.
Wer Prinz Andrew dazu geraten hat, vor die Kamera zu treten, hat wohl das grösste PR-Desaster für die britische Krone zu verantworten.
Der Adelige Andrew bedauert im BBC-Gespräch seine Freundschaft zu Jeffrey Epstein, der wegen Sex mit Minderjährigen verurteilt wurde, nicht. Im Gegenteil: Er beteuert, dank Epstein viel über Immobilien gelernt zu haben.
Prinz Andrew bedauert im Gespräch nur sich selbst, dass er so dumm war, den Sex-Offender Jeffrey Epstein auch noch 2010, also nach dessen Verurteilung, besucht zu haben. Dies sei, so Prinz Andrew, «für ein Mitglied der königlichen Familie nicht geziemend» gewesen.
Zur Erinnerung: Jeffrey Epstein wurde Anfang Juli 2019 von der Staatsanwaltschaft in New York verhaftet. Dem 66-Jährigen wurde vorgeworfen, Dutzende von minderjährigen Mädchen vergewaltigt und Minderjährige an Geschäftsfreunde zwecks sexueller Gewalt vermittelt zu haben.
Zu Epsteins innerem Kreis gehörten Männer wie Donald Trump, Bill Clinton und eben Prinz Andrew. Im Gefängnis beging Epstein – zur grossen Überraschung aller und allen Regeln widersprechend, unbewacht – Selbstmord. Seitdem hören die Spekulationen um Epstein und seine mächtigen Freunde nicht auf.
Dass Epstein mit allen Wassern gewaschen war, belegt die Neufassung seines Testaments zwei Wochen vor seinem Ableben. Jeffrey Epstein verfügte bei seinem Ableben über Bargeld in Höhe von mehr als 56 Millionen Dollar und Aktien im Wert von über 300 Millionen Dollar, ausserdem Kunstwerke, Luxusautos und -boote.
Dieses riesige Vermögen ist nun in eine Treuhand-Stiftung überführt worden und entzieht sich somit allfälligen Schadensansprüchen der Missbrauchsopfer. Prinz Andrew hat nach eigenen Angaben eine enge Freundschaft mit Jeffrey Epstein gepflegt.