Der Schweizer Presserat hat eine Beschwerde der Stiftung Fondazione Futura, die sich im Dunstkreis der Scientology bewegen soll, gegen die Tessiner Tageszeitung abgewiesen. Die Veröffentlichungen der Berichte vom 17. September 2009 («L`ombra di Scientology sul bus TPL»), 18. September 2010 («Sponsor subliminale sul bus») und folgende verletzten nicht die Ziffern 1 (Wahrheit), 3 (Unterschlagung von Informationen; Anhörung bei schweren Vorwürfen), 4 (Interview), 7 (Unterlassung anonymer und sachlich nicht gerechtfertigter Anschuldigungen) und 8 (Menschenwürde) der «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalisten», teilte der Presserat am Dienstag mit.
Am 17. September 2009 berichtete «La Regione» unter Berufung auf einen zuvor in der Satirezeitschrift «Il Diavolo» erschienenen Artikel, die auf einem Bus der städtischen Verkehrsbetriebe Lugano zu sehende Werbung «Dico No alla droga, dico Sì alla vita» sei eine Kopie des Antidrogenprojekts der umstrittenen «Kirche der Scientology». Die Verantwortlichen der hinter der aktuellen Kampagne stehenden Fondazione Futura verneinten allerdings, ein Zweig von Scientology zu sein.
Am 1. Februar 2010 beantragten Chefredaktor Matteo Caratti und Stefano Pianca im Namen der Redaktion von «La Regione», die Beschwerde sei abzuweisen. Entgegen der Darstellung der Luganer Verkehrsbetriebe TPL, deren Mehrheitsaktionärin die Stadt Lugano sei, bestehe eben doch eine Verbindung zwischen der Fondazione Futura und Scientology. Die journalistische Recherche der Tageszeitung habe diesen durch zahlreiche Dokumente belegten Zusammenhang aufgezeigt. Eine Publikation sei deshalb im öffentlichen Interesse gewesen.
Dienstag
14.09.2010




