Der Österreichischer Presserat steht vor einer ungewissen Zukunft. Per Ende Juni wird der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) die Vereinbarung über den Presserat aufkünden und aus der Trägerschaft ausscheiden. Der Grund: Der Verband wollte den Presserat reformieren und seine Mitglieder demokratisch wählen. Dies lehnte jedoch die österreichische Journalistengewerkschaft ab. Eine letzte Gesprächsrunde der Trägerschaft fand am Montag statt ohne Einigung. Während der VÖZ nun der Ansicht ist, mit seinem Ausscheiden aus dem Trägerverband, sei jede weitere Tätigkeit unter dem Titel Presserat «weder legal noch legitim», hält die Journalistengewerkschaft am Selbstkontrollgremium fest: «Unser Ziel ist es weiterzuarbeiten», betont Journalistengewerkschafter Franz C. Bauer. Dabei sei auch die Auflösung der Geschäftsstelle des Presserates im Generalsekretariat des VÖZ «kein Problem: Das können wir auch machen.» Die Verband der Zeitungen hingegen bemühe sich weiterhin, um «das Zustandekommen eines verbesserten Kontrollorgans des österreichischen Presse», wie VÖZ-Präsident Franz Ivan erklärte.
Dienstag
25.06.2002