Der Presserat stützt die Aussage eines Artikels im «Bieler Tagblatt» vom 23. Juni 2009 zur geplanten Ökologisierung und gleichzeitigen Senkung der Motorfahrzeugsteuern im Kanton Bern. Der Journalist erklärte darin das neue System und das geplante Bonus-Malus-System sowie die vom Bund eingeführten Energieetiketten mit sieben Kategorien von A bis G. Er erwähnte unter anderem, dass «für die Dreckschleudern der Kategorien F und G ein Zuschlag von 20 bis 40 respektive 40 bis 60 Prozent erhoben» werde.
Gleichentags wurde beim Presserat eine Beschwerde gegen den betreffenden Artikel eingereicht. Darin wies der Beschwerdeführer darauf hin, dass die schweizerischen Abgasnormen seit Anfang der 80er-Jahre laufend verschärft würden. Deshalb sei es «nicht nur polemisch, sondern sachlich falsch, da noch von `Dreckschleudern`zu reden». Das «Bieler Tagblatt» sei deshalb anzuhalten, künftig auf solche Begriffe zu verzichten.
Es sei nicht Aufgabe des Presserats, «Sprachpolizei» zu spielen, schreibt das Gremium in seiner Stellungnahme. Der Begriff «Dreckschleuder» sei wertend verwendet worden, was für den Leser ohne weiteres erkennbar gewesen sei. Selbst wenn der Begriff «Energieschleuder» näher liegen würde, liege es im «weit zu ziehenden Rahmen des Kommentars und der Kritik, ein Motorfahrzeug der Energieklassen F und G als `Dreckschleuder` zu bezeichnen», so der Presserat, der auf die Beschwerde nicht eintrat. Der genaue Wortlaut der Stellungnahme des Presserats kann nachgelesen werden auf http://www.presserat.ch/25250.htm
Dienstag
22.09.2009



